Duisburg. Gerade 20 Anhänger sind am Samstag dem Aufruf von Pegida NRW zur Kundgebung in Duisburg gefolgt. War das der letzte Auftritt der Rechten?

Ein Häuflein von 20 Anhängern brachte Pegida NRW am Samstag zur Demonstration auf den Portsmouthplatz. Es wirkte wie das letzte Aufgebot der fremdenfeindlichen Organisation, die zuletzt im November immerhin noch gut die doppelte Zahl ihrer Gesinnungsgenossen in Duisburg auf die Straße gebracht hatte.

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Ihnen stellte sich ein Vielfaches an Gegendemonstranten, vornehmlich aus dem linken politischen Spektrum, entgegen. Dem Aufruf des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ waren gut 80 Teilnehmer vor den Bahnhof gefolgt, um ein Zeichen gegen Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Ein weiterer Demonstrationszug mit rund 50 Teilnehmern, der kurzfristig noch angemeldet worden war, zog gegen 14.30 Uhr vom Opernplatz ebenfalls zum Hauptbahnhof.

Polizei trennt die Demonstrationen mit zwei Hundertschaften

Die Polizei war wegen drohender Auseinandersetzungen zwischen den beiden Lagern auf Nummer sicher gegangen. Kräfte der Hundertschaften aus Duisburg und Wuppertal trennten die Kundgebungen, zu denen Pegida NRW bis zu 1000 Teilnehmer angemeldet hatte. Nach einer Absage Anfang der Woche wurde die Kundgebung dann doch wieder angemeldet.

Pegida-Sprecher bis kurz vor der Kundgebung in Haft

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Hinter dem „Justizskandal“, den Pegida NRW für das Hin und Her angeführt hatte, verbarg sich eine Haftstrafe, die ihr Sprecher Kevin Strenzke unter der Woche verbüßte. In „Einzelhaft“, wie er gegenüber seinen Anhängern beklagte. Die Muße hatte er – naheliegend im geschlossenen Vollzug – genutzt, um sich seine Gedanken zum Thema „Freiheit“ zu machen. Sein Dank galt auch den rechten Getreuen, die sich bei den montäglichen Impfgegner-„Spaziergängen“ gegen vermeintliche staatliche Bevormundung anschließen.

Organisator: „Depression“ macht sich breit unter Pegida-Sympathisanten

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Auch über die „Depression“ so mancher Gefährten gleichen Geistes sprach Strenzke: „Das bringt alles nichts, du reitest ein totes Pferd. Diese Sprüche bekommt man zu hören.“ Immerhin: Den angekündigten Rundgang über Mercator-, Düsseldorfer- und Friedrich-Wilhelm-Straße absolvierte das Pegida-Grüppchen zügigen Schrittes. Bemerkenswert, laborieren doch einige der jungen „Freiheitskämpfer“ an derart bedrohlichen Atembeschwerden, dass ein ärztliches Attest sie von der Maskenpflicht befreien muss.