Duisburg. So planen Hausärzte mit dem neuen „Totimpfstoff“ Nuvaxovid der Firma Novavax. Wie hoch die Nachfrage bislang ist, wer das Vakzin haben will.
Die erste Lieferung von 1,75 Millionen Dosen des Impfstoffs Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax soll im Februar in Deutschland zur Verfügung stehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte, dass das Vakzin ab der dritten Februar-Woche in Impfzentren gespritzt werden könne. Die Stadt Duisburg möchte den ersten zugelassenen „Totimpfstoff“ an allen vier stationären Impfstellen anbieten. Wie die Redaktion auf Nachfrage erfahren hat, werden auch Arztpraxen in Duisburg den Impfstoff bestellen, sobald dies möglich ist. Allerdings ist die Nachfrage sehr unterschiedlich.
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Helmut Gudat, Arzt in Meiderich und Vorsitzender der Duisburger Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo), sagt, dass ihn noch keiner seiner Patienten gezielt wegen einer Impfung mit Novavax angesprochen habe. „Ich werde deshalb erst einmal nur kleine Mengen bestellen, sehen wie sich der Bedarf entwickelt, aber das Vakzin wie andere Impfstoffe auch bewerben.“
Novavax: Unterschiedliche Nachfrage bei Hausärzten in Duisburg
Bisher kein Interesse an Novavax hat Axel Heidböhmer, Arzt in Rumeln, unter seinen Patienten festgestellt.
Jeweils nur eine Nachfrage hat es bei Eun-Jo Park von der Praxis mit Herz in Neumühl und Jürgen Focke, Doc in Huckingen, nach eigenen Angaben gegeben. Focke macht eine Bestellung „von ersten wenigen Dosen“ allerdings explizit von einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) abhängig.
Erkan Tasci vom Hausarztzentrum in Hochheide spricht dagegen von einer „regen Nachfrage“ nach Novavax. „Ich werde den Impfstoff deshalb entsprechend bestellen“, so Tasci. „Ich glaube, dass er vor allem für Menschen, die bisher Angst hatten, sich impfen zu lassen, eine Alternative ist.“ Dies kann Focke bestätigen. In seinem Fall ist es eine „Dame aus dem Pflegebereich“, die auf Novavax wartet.
Option für bisherige Impfskeptiker
Das im vergangenen Dezember von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassene Vakzin besteht aus gentechnisch hergestellten Spikeproteinen des Coronavirus. Das Spikeprotein wird also – anders als bei den bisher zugelassenen Covid-19-Impfstoffen – außerhalb des Körpers produziert.
Für viele Impfskeptiker, so hoffen einige Politiker, könnte der sogenannte „Totimpfstoff“ von Novavax deshalb möglicherweise eine Alternative zu den mit der neuen mRNA-Technologie entwickelten Impfstoffen („Comirnaty“ von BioNTech/Pfizer und „Spikevax“ von Moderna) sowie zu den Vektor-Impfstoffen („Vaxzevria“ von AstraZeneca und „Janssen“ von Johnson & Johnson) sein.