Duisburg. Der seit dem 26. Dezember vermisste Rollstuhlfahrer ist in Walsum erfroren aufgefunden worden - in nur 300 Metern Entfernung zu dem Pflegeheim, in dem der 48-Jährige gewohnt hatte. Die Polizei geht von einem tragischen Unglück aus, die genauen Todesumstände sind weiter unklar.

Bei eiskalten Temperaturen ist am Wochenende ein 48-jähriger Rollstuhlfahrer erfroren. Seit dem Abend des 26. Dezember war der Bewohner des Altenheims St. Barbara spurlos verschwunden. Am Sonntag Nachmittag entdeckten Passanten im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße in Walsum zwischen Büschen und Sträuchern den umgestürzten und schneebedeckten Rollstuhl. Die herbeigerufene Polizei stieß neben dem Rollstuhl auf die Leiche des vermissten Mannes. Der Fundort ist lediglich 300 Meter vom Pflegeheim entfernt.

Noch am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages hatte eine Pflegerin den Mann auf seinem Elektrorollstuhl gesehen. Er soll auf dem Weg „Richtung Dinslaken” gewesen sein. Thomas Groß, Leiter des Pflegeheims, quält seit der Entdeckung des Toten eine Frage: „Wir bedauern dieses Unglück und fragen uns vor allem, was er in diesem unwegsamen Bereich wollte.” Ausflüge des 48-Jährigen, über dessen Gesundheitszustand Groß keine Auskünfte geben wollte, waren keine Seltenheit.

Einrichtung oft ohne Hinweis verlassen

Der Vermisste habe am normalen gesellschaftlichen Leben teilgenommen und die Einrichtung oftmals ohne Hinweis verlassen, so Groß weiter. Da der Mann nicht unter Betreuung stand, war er nach Angaben der Heimleitung nicht verpflichtet, sich regelmäßig abzumelden. Der Elektrorollstuhl habe zudem eine Reichweite von etwa 25 Kilometern, so Groß.

Die genaueren Umstände des Erfrierungstodes sind weiterhin unklar. „Wir haben keine Hinweise auf äußere Einwirkungen. Der Unglücksfall muss sich aber bereits vor dem starken Schneefall ereignet haben. Wie lange und wo genau sich der Vermisste zuvor aufgehalten hat, wissen wir nicht”, erklärte ein Sprecher der Duisburger Polizei auf WAZ-Nachfrage