Duisburg. Mehr Corona-Schnelltests, offene Fragen zur Quarantäne, glückliche Gesichter: So verlief der erste Schultag an einigen Schulen in Duisburg.
Sie hatten sich am ersten Tag nach den Weihnachtsferien auf ein größeres Szenario an den Schulen eingestellt, aber die Zahl der positiven Schnelltests von Schülern hielt sich in Grenzen, hier drei, da vier. „Viele Eltern waren verantwortungsvoll und haben sich schon vorab um Tests gekümmert“, sagt Bernd Beckmann von der Gesamtschule Meiderich.
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Das war in seinem Fall auch gut so: 18 Kinder und Jugendliche kamen wegen eines positiven Bürgertests oder weil sie als Kontaktperson in Quarantäne waren, gar nicht erst in die Schule. Vier Schnelltests zeigten vor Ort ein positives Ergebnis an. Bernd Beckmann hatte sogar eigens größere Quarantäneräume in der Gesamtschule Meiderich freigehalten, um eine mutmaßlich größere Zahl von Kindern nach einem positiven Ergebnis isolieren zu können. Das war am Montag nicht nötig, berichtet er erleichtert.
Statt Distanzunterricht „glückliche Kinder“ in der Grundschule
Auch Martin Gerste von der Barbara-Grundschule ist zufrieden mit dem Start am Montag, „es lief gut!“ Die Kinder hätten routiniert die Lolli-Pooltests absolviert und im Anschluss die neuerdings ebenfalls verpflichtenden individuellen Schnelltests. Grundsätzlich findet er das neue Verfahren „vernünftig“, zudem sei die Kommunikation mit den Labors optimiert worden.
Wie wichtig die Schule als Ort für soziale Kontakte sei, habe man an den vielen glücklichen Gesichtern sehen können. Weniger gut starteten zuvor die Weihnachtsferien für zwei Familien, die Gerste an Heiligabend in Quarantäne schicken musste. Drei weitere positive Fälle kamen in der zweiten Ferienwoche hinzu.
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Sorgen bereitet ihm allerdings der Erlass, wonach bei einem Omikron-Fall in einer Klasse auch alle Lehrer in Quarantäne müssen: Neben der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer sind das in aller Regel auch noch die Fachlehrer für Sport, Religion, Kunst oder Musik, „da würden wir schnell an unsere Grenzen kommen“, befürchtet Gerste und erwartet eine entsprechend angepasste Regelung in der neuen Corona-Schutzverordnung.
Tests für alle Schüler schon in den Ferien vorbereitet
Um den Schulstart am Montag reibungslos über die Bühne zu bekommen, hatten die Schulleiter und ihre Teams schon in der Vorwoche die Tests klassenweise zusammengestellt. Das Verfahren sei inzwischen gut eingeübt, die Logistik dahinter dennoch enorm, sagt Dr. Stefan Zeyen vom Mannesmann-Gymnasium.
Drei Schüler musste er wegen eines positiven Ergebnisses heimschicken. Er hält die Schnelltests für zuverlässig, positive Ergebnisse hätten sich mittels PCR-Test immer bestätigt. Zeyen sieht Schulen nicht als Infektionsherde, die Zahlen würden das nicht hergeben und die Schüler seien enorm diszipliniert. „Wir können den Unterrichtsbetrieb verantworten“, betont er.
Ob sich eine Omikron-Welle aufbaue, müsse man allerdings abwarten. Daher will das Ganztagsgymnasium am Dienstag in der Lehrerkonferenz besprechen, ob gemischte Lerngruppen zurzeit möglich und ob AGs verzichtbar sind. Auch mit Blick auf den Sportunterricht wartet er auf die neue Corona-Schutzverordnung.
Zwei Klassen und fünf Lehrer über Weihnachten in Quarantäne
Sein Kollegium ist bis auf zwei schwangere Kolleginnen und einen Quarantänefall vollständig angetreten, und auch mit dem Boostern sei das Team fast durch. Erholung war in den Ferien auch möglich.
Das kann Bernd Beckmann nicht sagen: Am 26. Dezember informierte ihn das Gesundheitsamt über zwei Omikronfälle in der Jahrgangsstufe 5, zwei Klassen und fünf Lehrer mussten daraufhin in Quarantäne.
Schwieriger wurde es mit weiteren Fällen am 29. Dezember, weil es hier zugleich um Delta und Omikron ging, die Quarantäneanordnungen jedoch unterschiedlich sind. „Da haben wir zu dritt vier Stunden lang die Q1 auseinandergepuzzelt und die Betroffenen informiert“, berichtet Beckmann. Die Schule erledigte das per E-Mail, das Gesundheitsamt habe im Nachgang postalisch informiert. Ob damit alle erreicht wurden, kann Beckmann nicht sagen. „Aber es ging ohnehin um Fälle, die am 21.12. aufgefallen sind“, relativiert er. Er mag nicht zurückblicken, wichtiger sei die Frage, wie künftig mit Quarantäne-Anordnungen umzugehen ist.