Duisburg. Wie die Auffrischungsimpfungen bei Stadt und Duisburger Kinderärzten für Teenager ab 12 laufen und wann sie frühestens den Booster bekommen.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat den Booster für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren freigegeben. Möglich sei dies durch eine Klarstellung des Bundesgesundheitsministeriums zu haftungsrechtlichen Fragen für Auffrischungsimpfungen auf Basis der Corona-Impfverordnung vom 27. Dezember – unabhängig von einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Die Stadt Duisburg hat nach eigenen Angaben aufgrund der Schließung der Impfstationen vom 31. Dezember bis 2. Januar 2022 am Montag mit der „Boosterung“ dieser Altersgruppen an allen kommunalen Impfstellen begonnen.
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Konkrete Zahlen liegen laut Stadtsprecher Jörn Esser noch nicht vor. Der Andrang sei bisher nicht außergewöhnlich. „Aktuell haben wir deshalb überhaupt kein Problem, auch diese Impfungen personell zu stemmen.“
Er betont, dass der Booster bei Teenagern ab zwölf Jahren wie bei Erwachsenen in der Regel frühestens mit einem Abstand von drei Monaten zur Zweitimpfung verabreicht werde. „Wir richten uns da nach den Empfehlungen der einschlägigen Experten“, so Esser.
Stadt Duisburg hat mit Booster-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige begonnen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte in seinem Schreiben vom 27. Dezember an die Länder sowie an Dr. Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, dazu keine konkrete Zeitangabe gemacht. Er stellte darin aber klar: „Die Impfung kann im Rahmen der arzneimittelrechtlichen Zulassung oder aber auch zulassungsübergreifend erfolgen, wenn dies nach ärztlicher Einschätzung für die zu impfende Person und nach dem Stand der Wissenschaft medizinisch vertretbar ist.“
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Dr. Christoph Fangmann, Kinderarzt aus Marxloh, boostert wie die Stadt, wenn möglich, schon drei Monate nach der letzten Spritze – „gerade zum Schutz vor Omikron“. Die ersten Zwölfjährigen, die in seiner Praxis bereits im vergangenen Dezember eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, waren im vergangenen Juni auch ohne Vorerkrankungen erstgeimpft worden und hatten ein paar Wochen später die zweite Dosis erhalten – weit vor der entsprechenden Empfehlung der Stiko.
Mittlerweile kritisiert der stellvertretende Obmann der Kinder- und Jugendärzte in Duisburg die Impfkommission ganz deutlich. „Die ersten 16-Jährigen mit Vorerkrankungen habe ich schon im vergangenen April geimpft und selbstverständlich ab Oktober auch geboostert“, so Fangmann. „Mir ist völlig unklar, warum hier nicht frühzeitig eine Booster-Entscheidung für eine Altersgruppe getroffen werden konnte, für die der Impfstoff zugelassen ist.“
Auffrischungsimpfungen für Teenager auch im U-18-Kinderarztzentrum in Rheinhausen
Nach Angaben seiner Kollegin Dr. Bettina Brockschmidt, die im großen U-18-Kinderarztzentrum in Rheinhausen mit 5000 Patienten im Quartal praktiziert, stehen dort nun auch die ersten Booster-Impfungen für Teenager ab zwölf Jahren an. „Sie haben die zweite Dosis in der Regel vor sechs Monaten bekommen“, so Brockschmidt. „Es kann aber gut sein, dass wir künftig auch früher boostern. Das entscheiden wir immer aufgrund der aktuellen Empfehlungen.“