Duisburg. Nach Angaben des Apotheker-Sprechers in Duisburg sollen die Praxen teils deutlich weniger Kinderimpfstoff als bestellt bekommen. Das sagen Ärzte.
Nach Angaben von Christoph Herrmann, Sprecher der Apotheker in Duisburg, werden die Kinder- und Jugendärzte teilweise nur die Hälfte des bestellten Kinderimpfstoffs von Biontech für die Fünf- bis Elfjährigen erhalten. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hatte darüber hinaus bereits mitgeteilt, dass die entsprechenden Lieferungen nicht wie geplant am Montag, sondern in Teilen erst ein paar Tage in den Praxen ankommen werden.
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Impfungen ab fünf Jahren- So planen Kinderärzte in DuisburgDr. Markus Schäfer vom U-18-Kinderarztzentrum in Rheinhausen etwa wird den bestellten Kinderimpfstoff nach eigenen Angaben sogar erst an diesem Donnerstag zur Verfügung haben. Das wäre noch gerade rechtzeitig, damit die große Gemeinschaftspraxis mit insgesamt sechs Ärzten die ersten 30 Kinderimpfungen wie geplant an diesem Tag ab 15 Uhr vornehmen kann.
Apotheker-Sprecher in Duisburg: Praxen erhalten teils nur die Hälfte des bestellten Kinderimpfstoffs
60 Impfdosen – auch für die drei Wochen später vorgesehenen Zweitimpfungen – hat Schäfer bestellt. „Ich habe bisher noch keine Informationen von der Apotheke über etwaige Kürzungen des Kontingents“, sagte der 52-Jährige, gleichzeitig Obmann der Kinder- und Jugendärzte in Duisburg, am Montag. „Das wäre schlecht. Dann müsste ich eine komplett neue Terminplanung machen.“
Sein Kollege Dr. Christoph Fangmann mit Praxis in Marxloh teilte am Samstagvormittag mit, dass er zumindest 75 Prozent des bestellten Kinderimpfstoffs erwartet. Bei georderten 400 Impfdosen wären das aber auch 100 weniger.
Kinderarzt in Marxloh soll 300 statt 400 Impfdosen bekommen
Am Dienstagvormittag sagte eine Praxismitarbeiterin, dass der Kinderimpfstoff frühestens an diesem Mittwoch oder Donnerstag zur Verfügung stehe. Die für Dienstag von 14 bis 16 Uhr vorgesehene Impfaktion für Fünf- bis Elfjährige musste Fangmann deshalb absagen. Ob er wie ebenfalls geplant an diesem Donnerstag, von 14 bis 16 Uhr Spritzen bei den unter Zwölfjährigen setzen kann, ist zumindest fraglich. Der stellvertretende Obmann der Kinder- und Jugendärzte in Duisburg möchte immer in den Mittagsprechstunden impfen und ohne vorherige Terminvereinbarung.
„Wie viel Impfstoff die jeweiligen Apotheken und dann die entsprechen Praxen bekommen, hängt von der grundsätzlichen Nachfrage und vom Marktanteil des jeweiligen Großhändlers ab“, erklärt Apotheker-Sprecher Christoph Herrmann. Er besitzt zwei Pharmazien in Duisburg und hatte am Montag auch noch keinen Kinderimpfstoff erhalten.
Herrmann rät allen Kinderärzten, genügend Impfstoff für die erforderlichen Zweitimpfungen zurückzuhalten. Nach seinen Informationen sei es fraglich, ob Deutschland dafür rechtzeitig entsprechende Lieferungen bekommt.