Duisburg. Bis zu 10.000 2G-Kontrollen führen Standbetreiber täglich auf dem Weihnachtsmarkt in Duisburg durch. Das haben sie bislang dabei erlebt.
Seit der Eröffnung des Duisburger Weihnachtsmarkts wird über die 2G-Kontrollen durch den Städtischen Außendienst (SAD) vor Ort diskutiert. Ein weiterer Punkt: Laut Allgemeinverfügung sind auch die Standbetreiberinnen und Standbetreiber mit Innengastronomie auf dem Markt dazu verpflichtet, die Einhaltung der vorgeschriebenen 2G-Regeln zu kontrollieren. Laut Stadtangaben kommen so bis zu 10.000 Überprüfungen täglich zusammen – und das nicht nur in Innenräumen. Wie läuft das ab? Wir haben die Kontrollen stichprobenartig überprüft.
Norman Söhngen ist einer der Mitarbeiter des Lokals „Zum Fässchen“ und begrüßt an diesem Vormittag einen der ersten Gäste: „Einmal den Impfnachweis und den Perso bitte.“ Bereitwillig werden die beiden Nachweise gezeigt, sorgsam kontrolliert der 41 Jahre Neumühler das Datum der Impfungen und die Identität des Gastes. Nach einem kurzen Blick darf er eintreten und bestellen. „Wir müssen hier jeden kontrollieren, ab und zu schaut auch das Ordnungsamt vorbei“, erzählt er mit einem Blick auf den Kinderpunsch, der dampfend den Besitzer wechselt.
Gastronomie: 2G-Regel sorgt für Besucherrückgang auf Duisburger Weihnachtsmarkt
„Insgesamt müssen wir täglich ungefähr zwei bis fünf Gäste wieder wegschicken, weil sie keinen Impfnachweis haben oder ihn nicht vorzeigen wollen. Aber da diskutieren wir nicht, da bleiben wir konsequent“, versichert Norman Söhngen.
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Ein Weihnachtsmarkt nur für Geimpfte und Genesene, sei seiner Meinung nach „besser als nichts“. Allerdings hätte die 2G-Regel für einen Rückgang der Besucherzahlen gesorgt. Rund 40 bis 50 Prozent der Gäste blieben dem Lokal „Zum Fässchen“ mittlerweile fern, schätzt er.
Extra-Personal kontrolliert in „Bernies Alm“
In „Bernies Alm“ wird die 2G-Regel nicht nur drinnen sondern auch draußen an den Stehtischen vom Betreiber kontrolliert. Dafür sei extra eine Person eingestellt worden, die rund jede Stunde einmal den Impf- oder Genesenenstatus der Gäste überprüft, versichert ein Mitarbeiter aus Essen, der anonym bleiben möchte. Ein älteres Ehepaar betritt die rustikal eingerichtete Hütte und zeigt unaufgefordert direkt Impfnachweis und Personalausweis vor.
Das Entgegenkommen überrascht den Essener nicht: „Generell folgen auf unsere Kontrollen fast ausschließlich positive Reaktionen, insbesondere ältere Gäste haben ihre Nachweise schon beim Eintritt in der Hand.“ Zufrieden blickt er durch die Alm, die sich nach und nach füllt. Die seit Freitag geltende Maskenpflicht auf dem gesamten Weihnachtsmarkt mache Sinn und dass das Ordnungsamt hier regelmäßig kontrolliert, sei wichtig, „um Spreader-Veranstaltungen zu verhindern.“ Ischgl lasse schließlich grüßen. Die aus seiner Sicht „gute Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt“ täusche aber auch hier nicht darüber weg, dass die Besucherzahlen deutlich zurückgehen.
2G-Kontrollen: Das sagt eine Gastronomin auf dem Weihnachtsmarkt
Francoise Kropp ist die Wirtin des „Queens Pub“, der sich unweit der Poststraße befindet. Im überdachten Sitzbereich neben der Getränkeausgabe haben sich ein paar Gäste eingefunden, vor ihnen dampfen die verschiedensten Heißgetränke. Die verordnete Kontrolle ihrer Kundschaft macht ihr keine Umstände, schließlich kämen „die Leute einem sehr entgegen“, da „98 Prozent in der Regel bereits am Eingang ihren Impfnachweis und Ausweis gezückt“ hätten, versichert die 39-jährige aus Kaßlerfeld. Die Überwachung der 2G-Regeln durch die Wirte und die Stadt findet sie sinnvoll und hinnehmbar, da sie wie viele andere „19 Monate kein Geld verdienen konnte.“
Wegschicken musste sie in den letzten Tagen fast niemanden, nur eine Person habe die 2G-Regeln nicht eingehalten. Anders als ihre Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt, nehme sie beim „Queens Pub“ kaum einen Besucherrückgang war: „Man merkt, dass die Leute raus wollen und sich über den Weihnachtsmarkt freuen“, erzählt sie zufrieden.
>>Die Bilanz der SAD-Kontrollen
- Der Städtische Außendienst hat bis Dienstagabend 1369 Kontrollen auf dem Weihnachtsmarkt durchgeführt.
- Insgesamt wurden nach Stadtangaben dabei 30 Verstöße gegen 2G-Regelung und 129 Maskenverstöße festgestellt und geahndet.