Neudorf. Das Kopfsteinpflaster, das noch teilweise an der Kammerstraße liegt, ist 100 Jahre alt - und ziemlich kaputt. Das kostet der Austausch.

Auf der Kammerstraße, immerhin eine der Hauptverbindungsstraßen im Bezirk Mitte, liegt immer noch Kopfsteinpflaster. Die Steine haben mehr als hundert Jahre auf dem Buckel, sie wurden 1920 verlegt. Jetzt endlich wird der letzte, noch nicht umgebaute Straßenabschnitt der Kammerstraße zwischen Sternbuschweg bis Lotharstraße saniert: eine Baustelle, die sich bis 2025 hinziehen und rund eine Million Euro kosten wird. Am Donnerstagnachmittag entscheidet der Rat über die Maßnahme.

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Seit Jahrzehnten rumpelt der Verkehr übers Pflaster, das stellenweise abgesackt und uneben ist. Man könnte fast meinen, die Fahrt geht über eine Dorfstraße, weit ab von der nächsten Großstadt. Dabei ist die Kammerstraße eine wichtige Verbindung zwischen Uni und Duisburger Hauptbahnhof. In Teilen ist die Straße saniert. Und auch im Bereich zwischen Sternbuschweg und Lenaustraße soll das Pflaster demnächst durch eine Fahrbahndecke aus Asphalt ersetzt werden. Dadurch werde es deutlich leiser und komfortabler, vor allem für die Anwohner, aber auch für alle, die dort entlang fahren, heißt es in einer Vorlage, über die die Ratsmitglieder nun beraten. Auch für die Nutzer der Buslinie 933 wird es bequemer. Im Zuge der Straßenbauarbeiten werden zwei barrierefreie Haltestellen geschaffen.

Fahrbahn an der Kammerstraße in Duisburg-Neudorf wird schmaler

Die Fahrbahn wird nach dem Umbau insgesamt schmaler. Sie wird von 7,50 Meter auf 6,50 Meter Breite reduziert, immer noch breit genug, dass zwei entgegenkommende Busse passieren können. Die Verengung dient dem Schutz der alten und entsprechend großen Bäume dort.

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Der Baumbestand zwischen Sternbuschweg und Gneisenaustraße sowie von der Lenaustraße bis zur Lotharstraße ist im Alleenkataster eingetragen und damit besonders geschützt. Das gilt nicht für den Abschnitt zwischen der Gneisenaustraße und Lenaustraße. In diesem Bereich ist es erlaubt, auf den unbefestigten Seitenstreifen zwischen den Bäumen zu parken.

Bushaltestellen werden barrierefrei, Bordsteine abgesenkt

Die Baustelle in Neudorf wird sich über drei Jahre hinziehen, in dieser Zeit werden auch Leitungen verlegt und Kanalbauarbeiten durchgeführt. Besonders die Anwohner und Passanten im Abschnitt von Gneisenaustraße bis Lotharstraße bekommen das zu spüren, denn dort wird der Kanal in offener Bauweise erneuert. Im Abschnitt von Sternbuschweg bis Gneisenaustraße erfolgt die Erneuerung in geschlossener Bauweise.

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Im ersten Bauabschnitt zwischen Sternbuschweg und Gneisenaustraße sollen die beiden Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Der Gehweg im Haltestellenbereich wird ebenfalls erneuert und mit taktilen Elementen versehen. Im Kreuzungsbereich werden die Bordsteine abgesenkt. Die Kanäle in diesem Bereich wurden bereits 2020 saniert. Der zweite Bauabschnitt betrifft den Ausbau von der Gneisenaustraße bis zur Lenaustraße. Zunächst arbeitet Netze Duisburg dort an den Versorgungsleitungen, später rücken die Kanalbauer an. Außerdem werden in diesem Abschnitt neue Bäume gepflanzt, um die Lücke in der Allee zu schließen. Das Längsparken zwischen den Bäumen soll für Anwohner weiterhin erlaubt bleiben.

Die Bushaltestellen an der Kammerstraße in Neudorf-Süd sollen barrierefrei ausgebaut werden. Dafür müssen einige Bäume weichen.
Die Bushaltestellen an der Kammerstraße in Neudorf-Süd sollen barrierefrei ausgebaut werden. Dafür müssen einige Bäume weichen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Im Bauabschnitt drei von der Lenaustraße bis zur Lotharstraße soll nach Abschluss der Kanalbauarbeiten eine barrierefreie Bushaltestelle vor dem Haus Kammerstraße 209/211 entstehen.

Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt Stadtsprecher Sebastian Hiedels mit: „Vorbehaltlich der Zustimmung des Rates erwarten wir, dass der Baubeginn, nach erfolgreicher Ausschreibung, voraussichtlich Mitte 2022 starten kann.“