Duisburg. Die Corona-Lage im Duisburger Westen ist noch dynamischer als im Rest der Stadt. Das sind die Gründe für Ortsteil-Inzidenzen von bis zu 430,7.

Einige Stadtteile im linksrheinischen Duisburg haben sich in der vierten Welle zu Hotspots entwickelt: Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in der 45. Kalenderwoche im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl mit 269,0 bereits ein Rekord-Niveau erreicht hatte, registrierte das Gesundheitsamt dort vom 15. bis 21. November (KW 46) nochmals mehr Neuinfektionen (276,3). Hinzu kamen jüngst weitere Extremwerte aus dem Bezirk Rheinhausen (236,6). Der Hauptgrund: Viele Neuinfektionen unter (den größtenteils noch ungeimpften) Schülerinnen und Schülern.

Vorige Woche registrierte das Gesundheitsamt erstmals seit Mitte April wieder mehr als 1000 neue Corona-Fälle stadtweit. In allen sieben Bezirken ist die Inzidenz gestiegen. Nur in den beiden linksrheinischen Bezirken lag diese – sehr deutlich – über dem Duisburger Durchschnittswert (204,6). Die Statistik spiegelt abseits vom Infektionsgeschehen im Westen das typische Nord-Süd-Gefälle, wenngleich weniger stark ausgeprägt:

• Homberg/Ruhrort/Baerl: 276,3 (+7,3)
• Rheinhausen: 236,6 (+ 74,2)
Duisburg: 204,6 (+ 39,8)
• Meiderich/Beeck: 197,2 (+ 6,9)
• Hamborn: 191,8 (+ 31,8)
• Mitte: 187,4 (+ 56,3)
• Walsum: 171,0 (+ 59,7)
• Süd: 170,2 (+ 39,8)

Baerl, Rahm und Alt-Homberg mit höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen

Dass statt des Wohnorts inzwischen in erster Linie das Alter – und somit auch: der Impfstatus – das individuelle Infektionsrisiko am stärksten beeinflusst, verdeutlicht ein Blick auf die Inzidenzwerte der unterschiedlichen Altersgruppen.

So sind auch viele der Inzidenzen in den zehn jüngst am stärksten betroffenen Ortsteilen durch Infektionsketten an Schulen zu erklären:

– Baerl: 430,7 (22 neue Fälle)
– Rahm: 349,1 (20)
– Alt-Homberg: 321,1 (48)
– Overbruch: 299,5 (15)
– Rumeln-Kaldenhausen: 292,3 (50)
– Obermarxloh: 297,5 (41)
– Bruckhausen: 271,8 (15)
– Neudorf-Nord: 257,4 (37)
– Untermeiderich: 255,9
– Duissern: 245,3 (36)

Auffällig ist: Stadtteile mit besonders vielen sozial benachteiligten und darum stärker gefährdeten Einwohnern sind unter den Hochinzidenzvierteln zurzeit seltener als bislang vertreten.

Den neuen Baerler Rekordwert erklärt das Gesundheitsamt über Stadtsprecher Peter Hilbrands „vor allem mit Clustern in Familien“. Wegen der gerade mal 5108 Einwohner reichten hier 22 Nachweise für den höchsten aller 46 Inzidenzwerte.

In Alt-Homberg sei das Infektionsgeschehen diffus, aber das Franz-Haniel-Gymnasium bleibt besonders betroffen: Dort waren in der Vorwoche erneut zehn neue Fälle bei Schülerinnen und Schülern gemeldet worden, nun waren es nochmals elf, so Hilbrands: „Es handelt sich um ein breit gestreutes Infektionsgeschehen in den Familien. In der GGS Marienstraße gibt es sechs positive Fälle.“

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Ähnlich auffällig ist die Lage in Rumeln-Kaldenhausen, von wo 50 neue Fälle binnen einer Woche gemeldet wurden. Besonders stark grassiere Delta zurzeit in Familien von Grundschülern, erläutert der Stadtsprecher: „In der GGS Marienfeldschule wurden durch eine Pooltestung acht Personen in einer Klasse gefunden.“

Vergleichsweise viele Infektionen in Rahm – und wenige in Marxloh und Hochfeld

Zur Erinnerung: Je weniger Einwohner ein Stadtteil hat, desto größere Sprünge macht der Sieben-Tage-Inzidenzwert, da die Fallzahlen verhältnismäßig auf 100.000 Einwohner hochgerechnet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist nun Rahm: Unter den 5729 Bewohnern dort gab es bislang sehr wenige Fälle, nun aber führen 20 Neuinfektionen zur zweithöchsten Inzidenz stadtweit.

Das waren die Stadtteile, aus denen vorige Woche die anteilig wenigsten Neuinfektionen gemeldet wurden: Marxloh (141,0), Hochfeld (132,6), Dellviertel (128,4), Beeck (121,4), Mündelheim (115,2) und Wanheim-Angerhausen (108,6).

Alle neuen Fallzahlen für alle Duisburger Bezirke und Stadtteile

So ist unsere Gesamtübersicht aufgebaut:

Stadtteil (Einwohnerzahl 31.10.2021): 7-Tage-Inzidenz am 21.11.21 (Differenz zur 7-Tage-Inzidenz am 14.11.21) / Neu gemeldete Fälle vom 15.11. bis 21.11.21 (Differenz zur Anzahl neu gemeldeter Fälle vom 08.11. bis 14.11.21)

Bezirk Walsum (50.294): 171,0 (+59,7) / 86 (+30)

Aldenrade (13.962): 150,4 (+50,1) / 21 (+7)

Alt-Walsum (4233): 141,7 (+70,8) / 6 (+3)

Fahrn (7789): 154,1 (-12,8) / 12 (-1)

Overbruch (5009): 299,5 (+139,8) / 15 (+7)

Vierlinden (11.945): 175,8 (+117,2) / 21 (+14)

Wehofen (7356): 149,5 (0,0) / 11 (0)

Bezirk Hamborn (75.603): 191,8 (+31,8) / 145 (+24)

Alt-Hamborn (11.048): 153,9 (-9,0) / 17 (-1)

Marxloh (21.283): 141,0 (-23,5) / 30 (-5)

Neumühl (17.600): 164,8 (+11,4) / 29 (+2)

Obermarxloh (13.780): 297,5 (+101,6) / 41 (+14)

Röttgersbach (11.892): 235,5 (+117,8) / 28 (+14)

Bezirk Meiderich/Beeck (72.523): 197,2 (+6,9) / 143 (+5)

Beeck (11.528): 121,4 (-95,5) / 14 (-11)

Beeckerwerth (3709): 215,7 (+53,9) / 8 (+2)

Bruckhausen (5519): 271,8 (+36,3) / 15 (+2)

Laar (6579): 182,4 (+30,4) / 12 (+2)

Mittelmeiderich (18.271): 180,6 (-5,5) / 33 (-1)

Obermeiderich (16.755): 208,9 (+65,7) / 35 (+11)

Untermeiderich (10.162): 255,9 (0,0) / 26 (0)

Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (40.893): 276,3 (+7,3) / 113 (+3)

Alt-Homberg (14.947): 321,1 (+40,1) / 48 (+6)

Baerl (5108): 430,7 (+137,0) / 22 (+7)

Hochheide (15.260): 203,1 (-52,5) / 31 (-8)

Ruhrort (5578): 215,1 (-35,9) / 12 (-2)

Bezirk Mitte (108.320): 187,4 (+56,3) / 203 (+61)

Altstadt (8375): 191,0 (0,0) / 16 (0)

Dellviertel (14.017): 128,4 (+28,5) / 18 (+4)

Duissern (14.674): 245,3 (+88,6) / 36 (+13)

Hochfeld (18.105): 132,6 (0,0) / 24 (0)

Kaßlerfeld (3765): 185,9 (+106,2) / 7 (+4)

Neudorf-Nord (14.374): 257,4 (+104,3) / 37 (+15)

Neudorf-Süd (12.175): 188,9 (+115,0) / 23 (+14)

Neuenkamp (4900): 163,3 (+122,5) / 8 (+6)

Wanheimerort (17.935): 189,6 (+27,9) / 34 (+5)

Bezirk Rheinhausen (78.178): 236,6 (+74,2) / 185 (+58)

Bergheim (20.487): 234,3 (+ 112,3) / 48 (+23)

Friemersheim (11.921): 218,1 (-8,4) / 26 (-1)

Hochemmerich (17.899): 206,7 (-27,9) / 37 (-5)

Rheinhausen-Mitte (10.763): 223,0 (+139,4) / 24 (+15)

Rumeln-Kaldenhausen (17.108): 292,3 (+152,0) / 50 (+26)

Bezirk Süd (72.838): 170,2 (+39,8) / 124 (+29)

Bissingheim (3145): 159,0 (-127,2) / 5 (-4)

Buchholz (13.973): 150,3 (-21,5) / 21 (-3)

Großenbaum (10.014): 199,7 (+69,9) / 20 (+7)

Huckingen (9576): 188,0 (+62,7) / 18 (+6)

Hüttenheim (3447): 145,1 (+58,1) / 5 (+2)

Mündelheim (6079): 115,2 (+32,9) / 7 (+2)

Rahm (5729): 349,1 (+296,7) / 20 (+17)

Ungelsheim (2942): 203,9 (-102,0) / 6 (-3)

Wanheim-Angerhausen (12.894): 108,6 (+31,0) / 14 (+4)Wedau (5039): 158,8 (+19,9) / 8 (+1)

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