Duisburg. Der Countertenor Valer Sabadus hat am Wochenende den Duisburger Musikpreis erhalten. Darum hat die Jury ihn für die Ehrung ausgewählt.

. Bürgermeister Volker Mosblech merkte man die Erleichterung an, dass er zur Verleihung des 32. Musikpreises der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung wieder Publikum im Duisburger Theater begrüßen durfte. Ein Gefühl, das der Preisträger, der rumänisch-deutsche Countertenor Valer Sabadus, vollauf mit ihm teilte. Mit dem 35-jährigen Sänger kommt nicht nur einer der international besten Vertreter seines Fachs in den Genuss der Auszeichnung. Valer Sabadus gehört zu den jüngsten Preisträgern der seit 1990 vergebenen Ehrung.

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Für Hans-Jürgen Kerkhoff, den Präsidenten der Stiftung, soll damit auch ein Zeichen für die zukunftsorientierten Ziele seiner Stiftung gesetzt werden. Auch wenn Matinees bei Sängern nicht besonders beliebt sind, zeigte sich Sabadus doch auch am Vormittag bei guter Stimme und steuerte zusammen mit dem exzellenten Ensemble „Ludus Instrumentalis“ einige Kostproben seiner stimmlichen Klasse bei.

Valer Sabadus gehört zu den jüngsten Preisträgern des Duisburger Musikpreises

Bei seinem Auftritt im Rahmen der Verleihung des Musikpreises, beschränkte sich Valer Sabadus auf sein Kernrepertoire, nämlich auf Arien aus barocken Opern und Oratorien.
Bei seinem Auftritt im Rahmen der Verleihung des Musikpreises, beschränkte sich Valer Sabadus auf sein Kernrepertoire, nämlich auf Arien aus barocken Opern und Oratorien. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz

Im Unterschied zu etlichen seiner Konzertprogramme beschränkte er sich diesmal auf sein Kernrepertoire, nämlich auf Arien aus barocken Opern und Oratorien von Henry Purcell, Nicola Porpora, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel, dessen Ohrwurm „Ombra mai fu“ den krönenden Abschluss bildete. Eine Arie aus der Oper „Xerxes“, in deren Titelpartie Valer Sabadus vor acht Jahren an der Deutschen Oper am Rhein glänzte. Seitdem trat er mehrmals in Duisburger Konzerten auf und am 5. Dezember bestreitet er ein weiteres Kammerkonzert in der Mercatorhalle mit einem von Händel bis Kurt Weill und Rammstein reichenden Programm.

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Auch wenn die Barockmusik im Zentrum seiner Arbeit steht, verriet Valer Sabadus im Künstlergespräch mit dem Medienjournalisten Holger Noltze, dass er in seiner Jugend die Falsettkünste von Rockmusikern wie Led Zeppelin bewunderte. Den Ausschlag, sich zum Countertenor ausbilden zu lassen, gab dann allerdings doch eine Fernsehübertragung seines Fachkollegen Andreas Scholl.

Androgynes Timbre und Mezzosopranlagen das „Natürlichste von der Welt“

Obwohl sein Stimmfach mittlerweile im Opernalltag angekommen ist und sein exotisches Schattendasein längst verloren hat, hafte ihm, wie Noltze bemerkte, noch immer etwas „Künstliches“ an. Für Valer Sabadus ist das kein Problem. Das androgyne Timbre und die bis in Mezzosopranlagen reichenden Höhen seiner Stimme seien für ihn das Natürlichste von der Welt. Mit der natürlichen Wirkung seiner Stimme und der emotionalen Intensität seiner Darstellungskunst hebt sich Valer Sabadus in der Tat von vielen seiner ebenfalls erstklassigen Kollegen ab.

In der Begründung, warum Valer Sabadus den Preis verdient hat, heißt es: „Valer Sabadus gehört zu einer Generation von Countertenören, die für die Legitimation ihres Stimmfachs nicht mehr kämpfen muss. Gerade in der Mischung aus Heroismus und Sinnlichkeit liegt die besondere Faszination dieses Stimmtyps – und Valer Sabadus zählt auf den internationalen Bühnen zu seinen prominentesten Vertretern.“

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Im vergangenen Jahr wurde der Preis ohne Publikum der Geigerin Carolin Widmann verliehen. Diesmal konnte die zahlreiche Hörerschar den Preisträger wieder ausgiebig bejubeln.

>> In einer Reihe mit Pina Bausch, Yehudi Menuhin und den Duisburger Philharmonikern

Der Duisburger Musikpreis wurde erstmals 1990 verliehen, mit ihm werden „herausragenden Leistungen im Bereich der Musik und des Musiktheaters“ belohnt.

Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören neben dem verstorbenen Alt-Oberbürgermeister und Kulturförderer Josef „Jupp“ Krings im Jahr 2000 auch Yehudi Menuhin (1992), Gerhard Stäbler (2003), Pina Bausch (2008), Alfred Brendel (2009) Jonathan Darlington (2011) und die Duisburger Philharmoniker (2013).