Duisburg. . Countertenor Valer Sabadus stellte im Rahmen der „Kammerkonzert“-Reihe in der Mercatorhalle Arien des Barockkomponisten Antonio Caldara vor.

Spätestens seit seinen fulminanten Auftritten in Händels „Xerxes“ an der Düsseldorfer Rheinoper ist Countertenor Valer Sabadus auch in unserer Region ein Begriff. Leider wurde die Produktion nie nach Duisburg übernommen, doch nun stellte sich der Sänger im Rahmen der Reihe der Kammerkonzerte in der gut gefüllten Mercatorhalle mit Arien des Barockkomponisten Antonio Caldara vor. Das Publikum war begeistert.

Ein Programm mit Arien aus der Feder eines Musikers zu bestreiten, den heute nur noch Spezialisten kennen, zeugt von großem Mut. Valer Sabadus kann sich aber auf sein Stilempfinden und seine vorzügliche Stimme verlassen und gewinnt das Duisburger Publikum gleich mit dem ersten Ton der Arie „Reggimi, o tu, che sola“.

Arien vom Wiener Kaiserhof

Countertenor Valer Sabadus trat im Rahmen der Reihe „Kammerkonzerte“ auf.
Countertenor Valer Sabadus trat im Rahmen der Reihe „Kammerkonzerte“ auf. © Henning Ross

Vager Sabadus’ Countertenor besticht durch seine außergewöhnliche Schönheit: In allen Lagen klingt die Stimme ebenmäßig und wohlgeformt. Nie bleichen Töne in der Tiefe aus oder verengen sich in der Höhe. Zudem hört man dem jungen Sänger an, wie wohl er sich in diesem barocken Repertoire fühlt. Verzierungen strömen ihm stets leicht aus der Kehle und wirken nie aufgesetzt oder gekünstelt.

Auch stürzt sich der Sänger mit viel Gefühl in die Musik. Dabei folgt er nicht bloß der Stimmung der Texte, sondern lässt sich auch von den Affekten und Akzenten der Musik inspirieren. Zwar fackelt Valer Sabadus kein barockes Feuerwerk ab, wie es die Arien von Georg Friedrich Händel ermöglichen würden, aber trotzdem erlebt das Publikum ein musikalisches Barockfest mit Arien vom Wiener Kaiserhof.

Die hohe Qualität des Konzertes, das durch den Sponsor „Krohne“ ermöglicht wurde, ist auch dem Ensemble Nuovo Aspetto zu verdanken, das die barocken Klänge auf historischen Instrumenten oder Nachbauten authentisch umsetzt.

Gerade einmal elf Musiker sind da im Einsatz, aber was diese an Farben und Ausdruck mit ihren Instrumenten gestalten, überrascht immer wieder. Mit Francesco Savignano findet sich am Bass sogar ein Mitglied der Duisburger Philharmoniker in diesem Spezialisten-Ensemble wieder.

Auch reine Instrumentalwerke

Die große Gruppe der gezupften Continuo-Instrumente mit Cembalo, Harfe und Laute sorgt für einen weichen, flaumigen Klang. Sogar ein barockes Hackbrett, das von Elisabeth Seitz virtuos gespielt wird, findet sich hier und erweitert die Farbpalette des Ensembles.

Als reine Instrumentalwerke spielte das Ensemble auch verschiedene kleinformatige, sinfonische und konzertante Kompositionen. Man kann nur hoffen, dass kein Kulturpolitiker aufgrund der vorzüglichen Arbeit der Musiker irgendwie auf die Idee kommt, dass solch ein kleines Ensemble jede Oper spielen könnte.