Kaßlerfeld. Einer der beiden Müllcontainer von Dagmar Hasselbrink war plötzlich verschwunden. Erst auf Nachfrage erfahren die Eigentümer den kuriosen Grund.
Müllvermeidung ist eine gute Sache, doch dazu gezwungen zu sein, macht die Sache um einiges schwieriger. Vor diesem Problem standen vor Kurzem die Mieterinnen und Mieter von Dirk und Dagmar Hasselbrink. Drei Wochen lang blieb ihnen nichts anderes übrig, als weniger Abfall zu produzieren. Denn der Hausgemeinschaft stand ein ganzer Müllcontainer weniger als zuvor zur Verfügung. Der Grund ist kurios: Er war bei der Leerung, wohl aus Versehen, in den Müllwagen geplumpst.
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Die Hasselbrinks sind Eigentümer dreier Häuser mit insgesamt 24 Wohneinheiten in der Klemensstraße in Kaßlerfeld. „Am 20. Oktober war ein Container, nachdem die Müllabfuhr da gewesen war, plötzlich verschwunden“, berichtet Dagmar Hasselbrink. Erst auf Nachfrage habe sie bei den Wirtschaftsbetrieben (WBD) erfahren, dass der Behälter bei der Leerung wohl ins Innere gefallen sei. Doch auf einen neuen warteten sie nun wochenlang. „Zunächst habe ich einen Beschwerdebrief geschrieben, als Antwort hieß es aber, das dauere noch.“
Nachbarn schütteln über WBD-Ratschlag den Kopf
Stattdessen empfahlen die Wirtschaftsbetriebe Hasselbrinks Mieterinnen und Mietern, den Müll einfach neben den anderen Container stellen. „Das wollte ich die aber auf keinen Fall tun lassen, denn das lockt Ratten an und gegenüber den Häusern ist ein Spielplatz“, schildert Hasselbrink. Sie sprach erneut bei den WBD vor, telefonisch diesmal. „Da sagte man mir, wir würden vorläufig keinen Container erhalten. Es sei kein Personal da, um ihn aufzustellen. Wir haben deswegen sogar überlegt, ihn selber abzuholen“, sagt Hasselbrink.
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Währenddessen quoll der verbliebene Behälter in der Klemensstraße nahezu über, denn er musste nun für 24 Wohnungen ausreichen. „Ich habe unsere Mieterinnen und Mieter angehalten, den Müll noch besser zu trennen oder zu vermeiden“, sagt Hasselbrink. Wenn es nötig war, habe sich ihr Mann ein Holzbrett geschnappt und war selbst in den Müllcontainer gestiegen, „So hat er den Inhalt zusammen gestampft, um für mehr Platz zu sorgen.“
Nach knapp drei Wochen lieferten die WBD den neuen Behälter doch noch. Zwischen der Bestellung des neuen Containers und der Lieferung hätten zehn Werktage gelegen, rechnet indes Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe vor. „Hierbei handelt es sich nicht um eine Schwierigkeit bei der Lieferung. Vielmehr lag den WBD eine hohe Zahl an Aufträgen zum Wechsel des Behälters vor.“
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Er bestätigt, dass der 1100 Liter fassende Restmüll-Container an besagtem Tag durch die Luke gerutscht ist. „Es kommt vor, dass, sehr vereinzelt, Abfallbehälter während des Leerungsvorgangs in Müllfahrzeuge fallen. Gründe hierfür könnten technische Probleme oder Defekte an den Fahrzeugen sein. Meist liegt der Grund jedoch in einem Defekt an der sogenannten Kammleiste der Behälter oder dessen Gewicht ist zu hoch“, erklärt er.
Grundsätzlich werde betroffenen Haushalten ermöglicht, blaue Abfallsäcke neben ihre Mülltonnen zu stellen, bis eine neue aufgestellt werde. „In eben solchen Fällen ist es nicht erforderlich, dass die betroffenen Haushalte sich die kostenpflichtigen 70-Liter-Abfallsäcke der Wirtschaftsbetriebe kaufen“, schildert Lange. Die Entsorgung entfalle somit nicht gänzlich.