Duisburg. Wegen mehrfacher Körperverletzung und anderer Delikte steht ein Duisburger (28) vor Gericht. Staatsanwaltschaft fordert seine Unterbringung.

Zwei Frauen müssen am 21. März 2019 auf der Ursulastraße in Rheinhausen ziemlich verdutzt geguckt haben, als ein Passant plötzlich mit der Faust auf die Motorhaube des Autos schlug, in dem sie saßen. Als die Fahrerin die Polizei rufen wollte, soll ihr der Mann durch das halb geöffnete Seitenfenster eine Ohrfeige versetzt und ihr das Smartphone entrissen haben. Nun steht der 28 Jahre alte Duisburger vor dem Landgericht.

In dem Sicherungsverfahren geht es nicht um eine Strafe für den Beschuldigten. Die Kammer muss über den Antrag entscheiden, den seelisch schwer gestörten Rheinhauser zum Schutz der Allgemeinheit dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.

Arzthelferin in Duisburg mit dem Tode bedroht

Er ist hinreichend verdächtig, zwischen März 2018 und April 2021 mehrere Körperverletzungen, versuchte räuberische Erpressung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung begangen zu haben. Unter anderem soll der 28-Jährige in einem Wutanfall die Eingangstüre des Hauses zerschlagen haben, in dem er damals wohnte. Eine Arzthelferin aus der Praxis seines Hausarztes soll er auf offener Straße beleidigt und mit dem Tode bedroht haben.

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Als er in einem Supermarkt darauf hingewiesen wurde, dass gegen ihn ein Hausverbot verhängt worden sei, soll der Mann einen Mitarbeiter des Geschäfts geschlagen und gewürgt haben. Die letzte Tat soll sich am 6. April 2021 ereignet haben, als er einer Postzustellerin in den Hausflur folgte. Der 28-Jährige soll die Frau aufgefordert haben, ihm ihre Geldbörse zu geben. Als Zeugen aufmerksam wurden, soll der Mann geflüchtet sein.

Aus der Untersuchungshaft in die Psychiatrie verlegt

Die Polizei konnte ihn in der Nähe des Tatortes stellen. Knapp drei Monate lang saß der Rheinhauser in Untersuchungshaft, bevor er wegen psychischer Auffälligkeiten vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wurde. Die Staatsanwaltschaft möchte daraus einen dauerhaften Zustand machen, weil sie befürchtet, dass von dem Mann weitere gefährliche Taten zu erwarten sind.

Der Beschuldigte, bei dem auch Drogenkonsum eine Rolle spielt, räumte zu Beginn einen Teil der Vorwürfe ein. In entscheidenden Details wich er allerdings von der Anklageschrift ab, so dass der Kammer nun mindestens drei weitere Verhandlungstage bevorstehen. Insgesamt müssen rund 30 Zeugen vernommen werden.