Duisburg. Booster für alle? Wer ab wann Auffrischungsimpfungen über die Angebote der Stadt Duisburg bekommt – und wer nicht. Was Essen anders macht.

Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), hat angekündigt, dass es wohl bald eine Booster-Empfehlung für alle Menschen ab 18 Jahren geben wird. Noch aber empfiehlt die Stiko die Auffrischungsimpfung nur für bestimmte Personen- beziehungsweise Berufsgruppen, etwa für Personen ab 70 Jahren, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Altenpflegeeinrichtungen und Pflegepersonal. Wer bekommt also aktuell ab wann den „Booster“ über die verschiedenen Impfangebote der Stadt Duisburg?

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„Wenn Menschen eine solche Impfung wünschen, kann dies individuell vor Ort mit der Impfärztin beziehungsweise dem Impfarzt besprochen werden“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting. „Hier gelten die allgemein gültigen Vorgaben. Das heißt: sechs Monate nach der letzten Impfung.“

Stadt Duisburg bietet Booster-Impfungen an allen Standorten an

Eine Ausnahme bilde das Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson (Janssen). Hier empfehle die Stiko allen Personen zur Optimierung ihres Impfschutzes eine weitere Dosis mit einem mRNA-Impfstoff, also mit Biontech oder Moderna – und zwar ab vier Wochen nach der ersten Spritze.

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Die Stadt Essen macht nach Angaben von Prof. Ulf Dittmer, Leiter der Virologie am dortigen Uniklinikum Essen, bei ihren Impfangeboten noch eine weitere Ausnahme: Abweichend von der Stiko empfehle sie allen Menschen, die mit Astrazeneca geimpft worden sind, einen „Booster“ schon ab vier Monate nach der letzten Spritze. Dies werde in Essen mit dem städtischen Impfmobil auch schon praktiziert, sagt der Virologe. Der Schutz vor einer Infektion mit der Delta-Variante nehme bei Astrazeneca nachweislich schneller ab.

Dittmer empfiehlt dagegen Genesenen, die sechs Monate nach überstandener Infektion bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, vorerst keinen weiteren „Booster“. Der Antikörpertiter sei hier in der Regel sehr hoch. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) betont auf Nachfrage allerdings, dass ein Arzt auch bei geimpften Genesenen im Einzelfall und nach eigenem Ermessen entscheiden könne, ob ein „Booster medizinisch sinnvoll“ sei – etwa bei Immungeschwächten.

„Booster“ auch für geimpften Genesenen

Der Redaktion ist hingegen ein aktueller Fall bekannt, bei dem auch ein geimpfter Genesener (31) ohne Vorerkrankungen auf Wunsch und nach ärztlicher Abstimmung einen solchen „Booster“ an der stationären Impfstelle der Stadt Duisburg am Hauptbahnhof ohne Probleme bekommen hat.

Ob und wie oft die Stadt an ihren verschiedenen Impfstandorten eine Auffrischungsimpfung auch schon mal abgelehnt hat, wird nach Angaben der Sprecherin statistisch nicht erfasst. „Eine Ablehnung der Boosterimpfung kann erfolgen, wenn nach der letzten Impfung weniger als sechs Monate vergangen sind, wobei hier jeweils der Einzelfall betrachtet werden muss“, so Stölting. „Nicht geimpft werden außerdem alkoholisierte Personen.“

Sie betont aber, dass grundsätzlich ausreichend Impfstoffe zur Verfügung stünden.

>> STADT DUISBURG MIT DREI WEITEREN STATIONÄREN IMPFSTELLEN

  • Seit Mittwoch, 17. November, hat die Stadt Duisburg auf dem Bürgermeister-Wendel-Platz in Alt-Homberg und an der Warbruckstraße 51 auf der Fläche gegenüber der Moschee in Marxloh sowie auf dem ehemaligen Real-Parkplatz an der Buscherstraße 66 in Großenbaumdrei weitere stationäre Impfstellen eingerichtet. Dort wird montags bis sonntags jeweils von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr geimpft. Dies gilt nun auch für die Impfstation am Hauptbahnhof.
  • Dadurch kann die Stadt nach Angaben ihrer Sprecherin aktuell rund 1200 Impfungen pro Tag durchführen. Die Nachfrage nach Booster-Impfungen sei zuletzt gestiegen. Der Anteil habe in der vergangenen Woche bei rund 50 Prozent gelegen.
  • Die Stadt verweist allerdings darauf, dass die Auffrischungsimpfungen grundsätzlich durch die Hausärzte erfolgen sollen. Wenn diese nicht impfen, sei eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung auch an den städtischen Impfstellen ohne vorherige Terminvereinbarung möglich.
  • Um neben den stationären Standorten auch weiterhin ein flächendeckendes und wohnortnahes Impfangebot sicherzustellen, wurden die Standorte und Uhrzeiten des Impfbusses angepasst. Jeweils von 10.30 bis 17.30 Uhr wird an folgenden Örtlichkeiten geimpft:
  • Donnerstag, 18. November, Marktplatz Aldenrade, Kometenplatz
  • Freitag, 19. November, Bürgermeister-Bongartz-Platz in Hochheide
  • Samstag, 20. November, Marktplatz, Von-der-Mark-Straße in Meiderich
  • Montag, 22. November, Marktplatz, Kronprinzenstraße in Friemersheim
  • Dienstag, 23. November, Hamborner Altmarkt
  • Mittwoch, 24. November, Marktplatz in Buchholz, Norbert-Spitzer-Platz
  • Donnerstag, 25. November, Marktplatz, Gillhausenstraße in Hochemmerich
  • Freitag, 26. November, Marktplatz, Von-der-Mark-Straße in Meiderich
  • Darüber hinaus wird es nach Angaben der Stadt in der kommenden Woche noch eine Sonderimpfaktion geben – und zwar am Dienstag, 23. November, von 10.30 bis 17.30 Uhr, am Petershof an der Mittelstraße 2 in Marxloh.
  • Eine Übersicht über die verschiedenen Standorte gibt es auf www.duisburg.de.