Duisburg. Die Bitburger Braugruppe mit König Pilsener erhöht die Preise – aber nicht für alle Produkte. Was das für Köpi im Handel und in Kneipen bedeutet.

Die Bitburger Braugruppe, zu der auch die König-Brauerei in Duisburg zählt, erhöht im Mai 2022 ihre Preise. Erste Kunden aus Gastronomie und Handel seien bereits über den Schritt informiert worden. Laut Informationen dieser Redaktion erfolgt die Preiserhöhung etwa für die Marken Bitburger, Köstritzer und König Pilsener äußerst differenziert – und im Falle des Bieres aus Beeck nicht für die gesamte Produktpalette.

Während der Preis für Fassbier steigen soll, plane die König-Brauerei für ihre Flaschenbiere keine Erhöhungen. Für Liebhaber des Bieres aus dem Duisburger Norden bedeutet dies: Das Bier in der Kneipe wird mutmaßlich teurer, im Supermarkt bleibt der Preis identisch.

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König Pilsener: Wie hoch steigt der Preis für Fassbier?

Der gleichbleibende Preis für Flaschenbier, so berichten informierte Kreise, ist mit der Marktentwicklung begründet: Warsteiner, einer der Hauptmitbewerber im Kernabsatzgebiet von König Pilsener, schließt wohl Preiserhöhungen aus. Steigt hingegen der Preis für die Köpi-Flasche, werden wohl in der Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße Mengenverluste an den Konkurrenten befürchtet.

Aus Insiderkreisen heißt es, dass der Preis für König Pilsener-Fassbier um rund fünf Prozent steigt. Die im kommende Mai wirksame Preiserhöhung bei dem Segment Fassbier sei die erste seit Januar 2017. Nach Schätzungen des Branchendienstes „Getränke-News“ dürfte das Glas Bier verschiedener Marken in der Gastronomie zwischen 30 und 50 Cent teurer werden.

Bitburger Braugruppe: steigende Rohstoff- und Energiepreise

Die Bitburger Braugruppe begründet die Preiserhöhungen mit gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen. Auch die Logistikkosten seien stark gestiegen. Bereits im Oktober hatten drei führende Brauereien – Radeberger, Krombacher und Veltins – Preiserhöhungen im kommenden Frühjahr angekündigt. Schon damals rechneten Experten damit, dass andere Brauer nachziehen und den Abgabepreis erhöhen.

Ein Veltins-Sprecher verwies darauf, dass allein im Energiebereich die Kosten in den vergangenen drei Jahren über 150 Prozent gestiegen seien. Die letzte Preisanpassung für Flaschenbier bei führenden Brauereien – so auch bei Bitburger und der Marke König Pilsener – liegen ebenso lange zurück und wurden im Frühjahr 2018 durchgesetzt. Derzeit bewegt sich der Aktionspreis für einen Kasten Köpi an der Zehn-Euro-Schwelle. Zum Vergleich: In D-Mark-Zeiten sei der Kasten im Sonderangebot für 19,99 Mark angeboten worden, wie Branchenkenner berichten.

Umsatz von König Pilsener: Fassbieranteil liegt bei 32 Prozent

Die Preiserhöhungen in der Bierbranche kommen nicht wirklich überraschend: Neben den steigenden Energie- und Rohstoffkosten haben gerade die pandemiebedingten Schließungen in der Gastronomie und Veranstaltungsbranche viele Braugruppen getroffen. So auch die Bitburger Braugruppe: Laut dem Geschäftsbericht sank der Umsatz im Jahr 2020 um zwölf Prozent auf nun 696 Millionen Euro. Der Fassbier-Umsatz ging um 51 Prozent zurück. Bei der Marke König Pilsener machte der Fassbieranteil in der Vergangenheit rund 32 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Zu ihrem Bierausstoß macht die Duisburger König-Brauerei grundsätzlich keine Angaben.

Fassbier der König-Brauerei hat in der Vergangenheit rund 32 Prozent des Gesamtabsatzes ausgemacht. Partner aus der Gastronomie müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Fassbier-Preise einstellen.
Fassbier der König-Brauerei hat in der Vergangenheit rund 32 Prozent des Gesamtabsatzes ausgemacht. Partner aus der Gastronomie müssen sich im kommenden Jahr auf höhere Fassbier-Preise einstellen. © Lars Fröhlich / WAZ FotoPool | Lars Fröhlich