Duisburg-Altstadt. Der Innenhafen hat mehr Pflege verdient, sagen Politiker aus Duisburg. Sie schicken eine Mängelliste an die Stadt. Einiges hat sich schon getan.

Der Innenhafen ist ein Anziehungspunkt, um den viele Städte Duisburg beneiden. Etwas, das man pflegen sollte. Das war auch der Gedanke einiger Bezirkspolitiker, die sich überlegt haben, wie man mit vergleichsweise wenig Aufwand für ein gepflegteres Erscheinungsbild im Innenhafen, besonders rund um den Altstadtpark sorgen kann.

Unter Federführung von Initiator Martin Schumacher (CDU) haben parteiübergreifend Bezirksvertreter eine Liste mit acht Schmuddelecken aufgestellt und an die Stadtverwaltung weitergeleitet, mit der Bitte um Beseitigung. Einiges ist daraufhin bereits geschehen.

Den Innenhafen auf neuen Bänken genießen

So sind die Bänke an der Promenade in Höhe des Altstadtparks ausgetauscht worden. Die alten Bänke waren mit Graffiti beschmiert, das Holz machte zum Teil einen maroden Eindruck, einige Sitzflächen waren beschädigt. „Gerade während des Lockdowns haben diese Bänke stark gelitten“, hat Schumacher festgestellt.

Duisburger Bezirkspolitiker verschiedener Parteien setzen sich für ein gepflegteres Erscheinungsbild im Innenhafen ein. Kritikpunkt ist auch der Wehrturm der alten Stadtmauer, der seit Jahren nicht zugängig ist.
Duisburger Bezirkspolitiker verschiedener Parteien setzen sich für ein gepflegteres Erscheinungsbild im Innenhafen ein. Kritikpunkt ist auch der Wehrturm der alten Stadtmauer, der seit Jahren nicht zugängig ist. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Nun stehen neue Holzbänke da, mit bestem Blick aufs Wasser und die historischen Kräne auf der gegenüberliegenden Seite. „Der Innenhafen hat so viel Aufenthaltsqualität. Da ist es gut, wenn man sich auch mal hinsetzen kann“, sagt Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka (SPD). Der Wermutstropfen: Einige Bänke in Höhe des Kultur- und Stadthistorischen Museums sind bereits wieder mit Graffiti beschmiert.

Die Fassade des Kultur- und Stadthistorischen Museums steht auch auf der Mängelliste

Die weißen Kokillen vor dem Kultur- und Stadthistorischen Museum im Duisburger Innenhafen stehen ebenfalls auf der Mängelliste. Sie sind ein Hingucker, wenn sie gereinigt sind, frei von Graffiti und frei von Unkraut an der Bodenplatte. Die unansehnliche Außenfassade des Museums auf der Wasserseite ist ein weiterer Punkt auf der Liste, sie sollte man verschönern, so die Gruppe. Auch sollte man sowohl am Museum als auch am Stadtarchiv einen Schriftzug anbringen, meinen die Innenhafen-Verschönerer. Damit Betrachter vom Wasser oder vom anderen Ufer aus sehen, um welche Gebäude es sich handelt.

Auch interessant

Auch am Zugang zum alten Wehrturm der Stadtmauer hat sich bisher noch nichts getan. Der Zugang ist seit etlichen Jahren abgesperrt. Der Grund dafür: Das Geländer im unteren Bereich der Holztreppe ist kaputt.

Die mittelalterliche Stadtbefestigung wird unter Wert verkauft

Die Treppe ist nach Angaben der Stadtverwaltung nicht mehr standsicher, deshalb ist der Zugang 2014 abgesperrt worden. Seitdem herrscht Funkstille. Nun hoffen die Bezirkspolitiker, dass sich bald etwas bewegt. Zumal vorgesehen ist, die historische Stadtbefestigung demnächst zu inszenieren, etwa mit einer Beleuchtung. „Es ist echt schade und verschenkt, dass man nicht auf den Wehrturm kommt“, kritisiert Frank Albrecht (FPD).

Täglich wissen, was in Duisburg passiert: Hier kostenlos für den WAZ-Duisburg-Newsletter anmelden!

Auch die Ruinen des Aachener Turms, ehemals Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, werden nach Meinung der Gruppe unter Wert verkauft. Der Blick auf die historischen Relikte ist zugewachsen, ebenso wie die Hinweisschilder.

>> Zeugen der industriellen Nutzung

• Der Innenhafen war über ein Jahrhundert lang der zentrale Hafen- und Handelsplatz Duisburgs. Seit Mitte der 1960er Jahre verlor der Hafen an Bedeutung. die Macher der Internationalen Bauausstellung Emscher Park (IBA) erkannten 1989 das Potenzial des Hafens und strukturierten das ehemalige Industriegebiet grundlegend um.

• Die ausrangierten Kräne und auch die Kokillen vor dem Museum zeugen noch heute von der industriellen Nutzung des Gebietes.