Duisburg. Im kalten Winter soll niemand auf der Straße erfrieren. Deshalb gibt es in Duisburg ein Netzwerk mit Hilfen, Anlaufstellen und Notunterkünften.
Die Nächte werden kälter und auch in Duisburg drohen Obdachlose, auf der Straße zu erfrieren. Deshalb weist Sozialdezernentin Astrid Neese darauf hin, dass sich Menschen, die auf der Straße leben, dank eines örtlichen Hilfssystems nicht der Eiseskälte aussetzen müssen. „In Duisburg wird niemand, der um einen beheizten Schlafplatz bittet, ohne ein Hilfsangebot abgewiesen“, betont Neese und das gelte nicht nur im kalten Winter, sondern unabhängig von Wetter und Jahreszeit.
Anlaufstelle für alle Betroffenen ist werktags von 8 bis 16 Uhr das Diakoniewerk, das in der Innenstadt an der Beekstraße 45 die Zentrale Anlauf-, Beratungs- und Vermittlungsstelle (ZABV) betreibt.
U-Bahnstation am Hauptbahnhof bleibt auch in kalten Winternächten geöffnet
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Zusätzlich können sich Hilfesuchende jederzeit an die Notübernachtungsstellen wenden. Für Männer befindet sich diese im Wolfgang-Eigemann-Haus (Ruhrorter Straße 124-126) in Kaßlerfeld und für Frauen in Neuenkamp (Paul-Rücker-Straße 52). Jedoch sind Haustiere, wie die Stadt Duisburg mitteilt, in den Notschlafstellen nicht erlaubt; das habe hygienische Gründe. Solange sich also ihre Halterinnen und Halter in einer Notschlafeinrichtung befinden, müssen die Tiere im Tierheim untergebracht und versorgt werden.
Dennoch erreichen diese Hilfsangebote nicht alle Obdachlosen oder werden abgelehnt. Daher bleibt als wettergeschützte Rückzugsmöglichkeit, insbesondere für die Nachtstunden, die U-Bahnstation an der Ostseite des Hauptbahnhofs (Mülheimer Straße, Ecke Neudorfer Straße) geöffnet. Jedoch verweist die Stadt darauf, dass dort während des Aufenthalts eine Maskenpflicht besteht.
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Diakoniewerk appelliert: Obdachlose in der Kälte ansprechen und helfen
Der Geschäftsführer des Duisburger Diakoniewerks, Udo Horwart, bittet alle Duisburger auf obdachlose Menschen zu achten: „Wer eine obdachlose Person kaum geschützt in der Kälte schlafen sieht, sollte sie ansprechen und fragen, ob sie Hilfe benötigt. Bei unklarem Gesundheitszustand sollte man in jedem Fall einen Krankenwagen rufen.“
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Auch der Verein Gemeinsam gegen Kälte wird die aufsuchende Hilfe mit seinem Betreuungsmobil fortsetzen. „Wir sind ganzjährig an den bekannten Anlaufstellen unterwegs. In den Wintermonaten fahren wir Sondereinsätze. Mit an Bord unseres Mobils sind neben warmen Getränken und Essen auch Kleidung, Schlafsäcke und Hygieneartikel“, sagt der Vorsitzende Kurt Schreiber. Zudem leitet der Verein Hilfesuchende an professionelle Dienste weiter.
>> FACHSTELLE FÜR WOHNUNGSNOTFÄLLE NIMMT HINWEISE ENTGEGEN
● Hinweise auf Obdachlose nimmt auch die Fachstelle für Wohnungsnotfälle unter 0203 283-8870, -8885 oder über Call Duisburg unter 0203 94000 entgegen.
● Nähere Infos gibt’s auch bei der ZABV 0203 9313100, der Notübernachtungsstelle für Männer (0203 992990) oder für Frauen (0203 609680).