Duisburg. Das Dach des St. Barbara-Hospitals in Duisburg stand am Donnerstagabend in Flammen. Feuer hat enorme Schäden hinterlassen. Brandursache geklärt.
Große Aufregung am Donnerstagabend im Duisburger Norden: Gegen 21.10 Uhr alarmierten Anwohner aus Neumühl die Feuerwehr, weil der Dachstuhl des ehemaligen St. Barbara-Hospitals in Flammen stand. Feuer und Rauch waren weithin zu sehen. Die Retter rückten mit einem Großaufgebot an die Gartenstraße aus und kämpften stundenlang gegen den Brand. Am Freitag meldete dann die Polizei: Es war Brandstiftung.
Als erste Feuerwehrkräfte am Einsatzort eintrafen, hätten die Flammen bereits aus mehreren Teilen des Dachstuhls geschlagen, berichtete ein Feuerwehrsprecher. Schnell kontrollierten die Einsatzkräfte, ob sich Personen in dem leerstehenden Gebäude befanden. Parallel dazu begannen die Löscharbeiten.
Brand in St. Barbara-Hospital: Feuerwehr Duisburg war mit 100 Einsatzkräften vor Ort
Die Feuerwehr war mit insgesamt 100 Kräften vor Ort, darunter auch viele der Freiwilligen Feuerwehr. Mit drei Drehleitern wurden die Flammen bekämpft. Dabei öffneten die Brandbekämpfer Teile des Daches, um die Bereiche darunter mit dem Zusatz von Schaummittel zu löschen.
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Im Laufe der Löscharbeiten leistete auch noch die Werksfeuerwehr der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) Amtshilfe mit einem Teleskop-Mast. Das sei nötig gewesen, um schwer erreichbare Teile des Dachstuhl ablöschen zu können, erklärte Lagedienst-Leiter Benjamin Küfer.
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Gegen 1.30 Uhr meldete die Feuerwehr, das Feuer sei unter Kontrolle. Die Schäden am Dach sind jedoch verheerend: Der Uhrenturm war im Laufe der Löscharbeiten eingestürzt, von ihm ist nur eine Skelett geblieben. Der hölzerne Dachstuhl des ehemaligen Krankenhauses gilt als Einsturzgefährdet. Löschschaum lief auch in die unteren Stockwerke.
Bis 5 Uhr am Freitagmorgen waren die Einsatzkräfte vor Ort gefordert. Die Gartenstraße war ab dem Morgen wieder befahrbar.
Brandermittler liefert erste Erkenntnisse
Nach bisherigen Informationen der Behörden wurden bei dem Brand keine Menschen verletzt. Die Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf. Ein Brandermittler des Kriminalkommissariats 11 untersuchte am Freitag den Brandort und konnte schnell erste Erkenntnisse liefern: „Es war Brandstiftung“, berichtete Polizeisprecher Jonas Tepe am Freitagvormittag. Ob das Feuer vorsätzlich oder fahrlässig gelegt wurde, sei weiterhin unklar. Einen technischen Defekt könne man jedoch ausschließen. Bei der Suche nach Tatverdächtigen nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0203 280 0 Hinweise entgegen.
Das St. Barbara-Hospital nahm im Jahr 1906 seinen Betrieb auf, 2013 wurde es endgültig geschlossen und zwischenzeitlich als Asylunterkunft genutzt. Derzeit ist das Gelände teilweise eingezäunt. Probleme mit Eindringlingen waren bislang nicht bekannt.
Auf dem Areal sollen nach Plänen eines Investors 400 Wohnungen entstehen. Für Hinweise, die zur Überführung der Brandstifter führen, hat dieser eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.(mit dae)