Duisburg. Das Kindermuseum Explorado schließt überraschend schon bald an seinem Standort im Duisburger Innenhafen. Umzug in andere Stadt geplant.
Das Kindermuseum Explorado verlässt schon bald den Duisburger Innenhafen. Das gaben die Verantwortlichen am Mittwochabend überraschend bekannt.
Demnach ist schon der 14. November der letzte Öffnungstag am Philosophenweg. „Wir brauchen mehr Platz“, heißt es in einer Mitteilung. Mehr Raum für das Mitmach-Konzept soll nun ein neuer Standort bieten, an dem nach der Schließung mit dem Umbau begonnen werden soll. Wo der neue Standort liegt, ist öffentlich noch nicht bekannt. „Wir bleiben in der Nähe“, versprechen die Verantwortlichen.
Explorado in Duisburg bot nach Corona-Pause neue Attraktionen
Schon zu Anfang des Jahres 2021 hatte es Nachrichten über eine ungewisse Zukunft des Explorado gegeben. Hintergründe damals waren die lange Corona-Pause und Gespräche mit der Gebag, dem Eigentümer des Gebäudes im Innenhafen. Dann öffnete das Kindermuseum am 1. April jedoch wieder, im Mai wurde eine neue „Entdeckertour“ vorgestellt, Anfang Oktober und damit rechtzeitig zu den Herbstferien wurden neue Attraktionen präsentiert.
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Sie bauen auf die Verbindung von Digitalem und Analogen. Dieses Konzept sei „unheimlich gut angenommen worden“, so Explorado-Group-Sprecherin Susanne Göllner. Ständig sei das Museum ausverkauft gewesen, in den Herbstferien sei sogar die zweite Woche im Voraus komplett ausgebucht gewesen. „Wir sind überrannt worden.“ Es hätten sich lange Schlangen vor dem Eingang gebildet.
Wobei in Corona-Zeiten die Besucherzahlen weiter eingeschränkt sind. „Wir können keine 1000 Leute mehr gleichzeitig reinlassen.“ Sowohl die neuen Module der Ausstellung als auch die Menschen würden mehr Platz benötigen. Die gebe es im ehemaligen Speichergebäude im Innenhafen aber nicht, so Susanne Göllner: „Wir brauchen eine deutlich größere Fläche.“
Parkplatzsituation im Innenhafen ist ein Problem
Außerdem sei die Parkplatzsituation im Innenhafen „immer ein großes Problem“ gewesen, Busse hätten nur entfernt parken können. Das soll sich am neuen Standort ändern, der nicht in Duisburg, aber in der Nähe liege. Wo genau, verriet Göllner am Donnerstag noch nicht.
Dass der Weggang aus Duisburg etwas mit der städtischen Baugesellschaft Gebag als Vermieterin zu tun habe, stritt Göllner ab. „Es gibt keine Mietauseinandersetzungen.“ Ende 2020 hatte es zum Ende der Laufzeit des Mietvertrags Verhandlungen mit der Gebag gegeben.
„Weggang hat nichts mit der Stadt oder der Gebag zu tun“
Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing bestätigt lediglich, dass das Explorado die Räume verlässt und der Mietvertrag damit beendet sei. „Es gibt keine juristische Auseinandersetzung zwischen der Gebag und den ehemaligen Vertragspartnern“, so Gössing. Die Gebag prüfe „verschiedene Optionen zu neuen möglichen Nutzungen der Räumlichkeiten“. Das werde aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Dass die Explorado-Betreiber sauer auf die Stadt wegen mangelnder Unterstützung seien, kommentierte Susanne Göllner mit dem Satz: „Das ist Quatsch.“ Als privates Unternehmen müsse man sich nach der Decke strecken und ans Wohl der Besucher denken. Corona sei auch fürs Explorado eine Belastung gewesen – „wie für allen anderen, nicht nur wir haben gelitten“. Göllner: „Unser Weggang aus Duisburg hat nichts mit der Stadt oder der Gebag zu tun, nur etwas mit uns.“
>>Explorado: Öffnungszeiten ausgeweitet
- Das Explorado Kindermuseum wurde unter dem Motto „So schlau macht Spaß“ im Juni 2013 im Innenhafen eröffnet. Betreiber ist die Explorado Group GmbH mit Sitz in Köln, die dort auch das Odysseum betreibt.
- Um noch möglichst vielen Gästen einen Besuch am Standort im Innenhafen zu ermöglichen, weitet das Explorado seine Öffnungszeiten ab Montag, 8. November, noch einmal aus. Bis einschließlich 14. November ist das Kindermuseum dann täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.