Duisburg. Das Kindermuseum „Explorado“ in Duisburg verbindet jetzt Digitales und Analoges. Auf diese Stationen können sich die jungen Besucher freuen.

Ein Museum zum Anfassen und Mitmachen: Was nach einem tollen Konzept klingt, entpuppt sich in Corona-Zeiten als echte Herausforderung. Diese Erfahrung musste im vergangenen Winter das Kindermuseum „Explorado“ im Duisburger Innenhafen machen. Nach monatelanger Schließung ist das Mitmachmuseum erst seit Ende Mai wieder geöffnet. Ab Sonntag, 3. Oktober, gibt es eine neue Ausstellung zu entdecken.

„Wir haben jetzt Exponate, die Digitales und Analoges zusammenführen“, erklärt Susanne Göllner das neue Konzept. Sie ist Sprecherin der Explorado Group, die neben dem Duisburger Standort auch das Abenteuermuseum Odysseum in Köln betreibt. „Die Digitalisierung ist aus den Kinderzimmern ohnehin nicht mehr wegzudenken“, so Göllner. Die neuen Exponate sollen diese Entwicklung erlebbar machen.

Kinder bestücken im Duisburger Museum digitales Aquarium

Wie das aussehen kann, zeigt sich zum Beispiel an der neuen Zeichen-Kapsel „Paint2Life“. Junge Besucher können dort Bilder von Meeresbewohnern ausmalen und anschließend selbst einscannen. Ihre Zeichnung erscheint dann am großen Wandbildschirm in einem digitalen Aquarium. „Die Kinder können dann sogar mit den Tieren interagieren“, erklärt Explorado-Mitarbeiterin Nina Cristofolini. Der riesige Bildschirm reagiere auf jede Bewegung.

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Fußballfreunde jeglichen Alters kommen in der Ausstellung im neuen „Hexagol“ auf ihre Kosten. Der sechseckige Fußball-Käfig bietet für alle Ballkünstler eine echte Herausforderung: An den Wänden sind Zielscheiben angebracht, die mit dem Ball getroffen werden müssen.

Emma (7) an der interaktiven Station „Paint2Life“: Hier können selbstgemalte Unterwassertiere eingescannt werden und landen dann als digitales Tier im virtuelle Meer.
Emma (7) an der interaktiven Station „Paint2Life“: Hier können selbstgemalte Unterwassertiere eingescannt werden und landen dann als digitales Tier im virtuelle Meer. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Wer mit Fußball nichts anfangen kann, versucht sein Glück stattdessen im Schwarzlicht-Zirkus „Glow & Move“. In besonderer Atmosphäre können kleine und große Artisten dort jonglieren, seilspringen und Hula-Hoop-Reifen kreisen lassen. Neben den neuen Attraktionen setzt das Explorado auch auf Altbewährtes: Beliebte Stationen wie die Ausgrabungsstätte und die Verkehrslandschaft sind weiterhin Teil der Ausstellung.

Ein Schritt in Richtung Normalität

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Susanne Göllner ist froh, zur Eröffnung der neuen Attraktionen wieder Besucher empfangen zu können. Wie die meisten Kulturbetriebe war auch das Explorado stark von den Corona-Beschränkungen betroffen. „Wir hatten während der Pandemie fast neun Monate lang geschlossen“, erzählt Göllner.

Trotz staatlicher Unterstützung war in dieser Zeit lange ungewiss, wie es mit dem Explorado weitergeht. Noch im Januar hieß es, man führe Gespräche mit potenziellen Partnern und Sponsoren. Die neue Ausstellung wurde nun aber komplett aus Eigenmitteln finanziert. „Das ist alles aus eigener Leistung entstanden“, so Göllner. Die neue Ausstellung ist damit in erster Schritt in Richtung Normalität.

Mit Blick auf die bevorstehende kalte Jahreszeit zeigt sich Susanne Göllner jedoch besorgt: „Keiner weiß, was passiert, wenn die Inzidenzen wieder hochgehen.“ Das aktuelle Hygienekonzept des Explorado sieht eine Maskenpflicht im gesamten Gebäude und festgelegte Besucherwege vor. Zudem gilt die 3G-Regel.

>> Explorado wurde von Corona-Maßnahmen hart getroffen

  • Wegen der Corona-Pandemie musste das Explorado zwischen September 2020 und April 2021 geschlossen bleiben – der Weiterbetrieb war unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen nicht möglich. Konzerte und andere Kulturveranstaltungen konnten ebenfalls nicht stattfinden.
  • Die 16 festangestellten Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt; alle 56 Aushilfen verloren ihren Job. Wie sich die Lage der Mitarbeiter in der Zwischenzeit entwickelt hat, wollte Explorado-Sprecherin Susanne Göllner am Donnerstag auf Nachfrage nicht angeben.