Duisburg. Das Kindermuseum Explorado am Duisburger Innenhafen hat wieder geöffnet. Große und kleine Besucher freut’s. So funktioniert die Rallye via App.
Nach fast achtmonatiger Pause sendet das Kindermuseum Explorado im Duisburger Innenhafen ein Lebenszeichen. Seit dem 1. April ist das Haus wieder geöffnet. Familien können online einen Termin vereinbaren, müssen bei einem kommunalen Testzentrum einen Schnelltest durchführen und dürfen dann, mit einem negativen Ergebnis, für eineinhalb Stunden vorbeikommen. An Karfreitag machen davon auch schon große und kleine Gäste Gebrauch. Die meisten sind froh, ihrem Nachwuchs wieder ein bisschen Abwechslung bieten zu können.
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Morgens ist es allerdings noch ganz still in dem Haus, durch das sonst dutzende Kinder wuseln. Nun fühlt es sich fast ein bisschen an wie in dem Film „Nachts allein im Museum“. Maximal 15 Personen werden pro Viertelstunde hinein gelassen. Das Personal ist reduziert – ein Mitarbeiter sitzt an der Kasse, einer ist als Ansprechpartner in der Ausstellung unterwegs.
Duisburger Museum verhandelt mit der Gebag
Sämtliche Aushilfen mussten während des ersten Lockdown entlassen werden. Die rund zehn Festangestellten durften Wünsche äußern, ob sie weiter in Kurzarbeit bleiben, Homeoffice machen oder wieder Kundenkontakt wünschen. „Wir hängen gerade ein bisschen in der Schwebe“, gibt Programmkoordinatorin Nina Cristofolini zu. Kollegin Philine Fischer betont: „Wir sind froh, dass wir nun wieder da sind. Für uns ist dies auch ein Test, um zu lernen, wie gut unser Konzept funktioniert und ob wir zum Beispiel noch Tipps auf die Homepage stellen müssen, wo sich zum Beispiel das nächst gelegene Testzentrum befindet.“
Parallel laufen Verhandlungen mit der Gebag, die den Speicher an die Betreiber, die AWC Gruppe, vermietet. Das Explorado ist eine privat betriebene Einrichtung und finanziert sich komplett aus Eintrittsgeldern. In den vergangenen Monaten hat man sich außerdem auf die Suche nach weiteren Unterstützern gemacht, die die finanzielle Zukunft des Hauses sichern könnten. Corona stellt die Explorado-Macher vor ein Problem, schließlich sollen die jungen Besucher alles anfassen und ausprobieren können.
Damit die Gäste trotzdem Spaß haben, entwickelten die Programmkoordinatorinnen eine Rallye. An 15 Stationen hängen ab sofort QR-Codes. Vor den Barbie-Vitrinen sollen die Kinder zum Beispiel sieben Berufe aufzählen, die die beliebte Puppe einmal ausgeübt hat. Beim Tretauto-Parcours sollen Große gegen Kleine antreten. „Mama, ich bin schneller“, ruft Rosalie und tritt ordentlich in die Pedalen. In der Tat braust die Zehnjährige davon, während die Mutter noch mit der Lenkung hadert. „Warte mal“, ruft sie. Denkste, da ist Rosalie schon im Ziel angekommen. Via App erfahren die Kinder zudem, dass die so genannten „Holländer“ die Vorgänger der Tretautos sind, und ein Exemplar 1982 mal in jedem siebten Überraschungs-ei steckte – „so schlau macht Spaß!“
Glückliche Besucher: „Wieder ein Stückchen Normalität“
Etwa fünf Minuten haben die Explorado-Macher pro Station kalkuliert. Fußspuren weisen den Weg durch die Ausstellung. Die Toiletten im Erdgeschoss bleiben geöffnet, Pausen sind nicht vorgesehen. „Natürlich kann man mal, wie beim Minigolf, einen Punkt überspringen und später zurück gehen. Auf der Straße läuft man ja auch mit Abstand und Maske aneinander vorbei“, sagt Philine Fischer.
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Sonja und Mika Schwarzrock sind eine der ersten, die das Kindermuseum wieder besuchen. „Mama, wie cool, langsam erinner’ ich mich wieder“, sagt der Filius. Mit Opa geht er jeden Donnerstag zum Test. „Das macht mir nix aus“, betont er. Mutter Sonja Schwarzrock erklärt: „Ich hab’ den Newsletter abonniert und so erfahren, dass man nun mit Test und Online-Termin vorbei kommen kann. Das ist für uns wieder ein Stückchen Normalität.“
>> Das kostet der Eintritt
- Aktuell in der NRW-Osterferien ist das Explorado täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Außerhalb dann donnerstags und freitags von 14-18 Uhr sowie am Wochenende von 10-18 Uhr.
- Der Eintritt kostet pro Person 9,90 Euro, die Familienkarte für bis zu fünf Personen kostet 25 Euro. Kinder unter vier Jahren sind gratis. Alle Besucher brauchen einen negativen Schnelltest.