Duisburg. Was ist Schizophrenie? Wie funktioniert ambulant betreutes Wohnen? Diese und mehr Fragen beantwortet Regenbogen Duisburg auf Instagram.
Die gemeinnützige GmbH Regenbogen Duisburg engagiert sich seit 1983 für Menschen mit psychischen und Suchterkrankungen. Nun möchte die Gesellschaft mit einem Instagram-Account auf das Angebot des ambulant betreuten Wohnens (BeWo) aufmerksam machen.
Mit der Pflege des Social-Media-Kanals wurde Sozialarbeiterin Linda Jakob-Hög betraut. Seit Anfang des Jahres berichtet die 24-Jährige auf @regenbogenaround von ihrer Arbeit und lässt dabei auch Kollegen und Klienten zu Wort kommen.
Ambulant betreutes Wohnen sorgt für möglichst viel Autonomie in den eigenen vier Wänden
Das ambulant betreute Wohnen soll ein weitgehend eigenständiges Leben der einzelnen Klienten ermöglichen. Dazu gehört vor allem auch der Erhalt der eigenen vier Wände. „Gemeinsam mit den Klienten erarbeiten wir ein individuelles Betreuungskonzept, welches unsere Assistenz-Arbeit absteckt. Dabei unterstützen wir die Klienten darin, den Alltag möglichst autonom zu bestreiten“, erläutert Jakob-Hög. Ein solches Angebot bietet die Regenbogen Duisburg gGmbH für das gesamte Stadtgebiet an.
Wie diese Betreuung aussehen kann, wird auf dem Instagram-Kanal genauer beleuchtet. Mit zahlreichen Bildern und Storys stellt Jakob-Hög hier ihren Arbeitsalltag vor. Die Unterstützung der Klienten bei der Bewältigung von Haushaltstätigkeiten gehört hier genauso dazu wie die Organisation von Ausflügen. So sind gemeinsame Theaterbesuche und künstlerische Tätigkeiten zu sehen. „Unsere Arbeit steht dabei ganz im Zeichen der Hilfe zur Selbsthilfe und ist somit auch nicht mit einer 24-Stunden-Betreuung zu verwechseln“, fügt die 24-jährige Sozialarbeiterin hinzu.
Wir haben „ein schönes WG-Leben“
Neben der Betreuung in der eigenen Wohnung bietet die Regenbogen gGmbH auch einzelne Wohngemeinschaften an. Hier können je drei bis fünf Personen zusammenleben. Der 32-jährige Toni Pietruszak und der 24-jährige Brahim Buhyary wohnen schon seit mehreren Jahren in einer solchen fünfköpfigen WG. „Jede Person hat dabei natürlich ein eigenes Zimmer und entsprechende Rückzugsmöglichkeiten. Über die Jahre hatten wir eigentlich immer ein schönes WG-Leben“, erzählt Pietruszak. Buhyary ergänzt, dass Betreuer bei individuellen Problemen immer eine Hilfestellung anbieten würden.
Auf Instagram ist Toni Pietruszak auch in einem Video zum ambulant betreuten Wohnen (BeWo) zu sehen. Hier berichtet er über seine große Liebe zur Musik, in der er vom Regenbogen-Team bestärkt wurde. Nicht selten tritt er nun vor seinen Mitbewohnern auf, um eigene Schlager-Kompositionen zum Besten zu geben. „Die Musik hilft mir zu entspannen und bietet mir zudem die Möglichkeit, mich meinen Mitmenschen auf eine Art zu öffnen, die mir sonst nicht möglich ist“, erklärt Pietruszak seine große Passion.
Durch die Betreuung und das WG-Leben die Depressionen im Griff
Brahim Buhyary erzählt derweil davon, wie er vom Angebot des ambulant betreuten Wohnens erfahren hat: „Während eines stationären Aufenthalts wurde mir ein entsprechender Flyer gegeben, woraufhin ich ersten Kontakt zur Regenbogen gGmbH aufgenommen habe. Seitdem ich nun in der Wohngemeinschaft lebe, bekomme ich meine Depressionen deutlich besser in den Griff“. Insbesondere die vielfältigen Aktivitäten wie das regelmäßige Badminton-Spielen hätten dazu beigetragen, die anhaltende Selbstisolation aufzubrechen.
Als Buhyary nun vor einiger Zeit einen Fernseher suchte, erwies sich der neue Instagram-Kanal als überaus hilfreich. „Nachdem über meinen Wunsch nach einem Fernseher berichtet wurde, hat mir eine Dame per Nachricht direkt ein Gerät angeboten“, zeigt sich der 24-jährige dankbar für den nun erfüllten Wunsch.
Infos über Krankheitsbilder wie Schizophrenie auf Instagram
Die Instagram-Präsenz dient jedoch nicht nur zur reinen Information über das ambulante betreute Wohnen an sich. Vielmehr werden auch allgemeine Fragestellungen zu psychischen Krankheitsbildern wie der Schizophrenie beantwortet oder auch Tipps zur Beherrschung akuten seelischen Unwohlseins gegeben. „Wir möchten einfach einen unkomplizierten, gelösten Umgang mit psychischen Erkrankungen schaffen und dabei auch gängigen Vorurteilen entgegenwirken. Hierzu gehört auch das Aufzeigen von bestehenden Stigmatisierungen“, erläutert Jakob-Hög weitere Beweggründe für die breitere Präsenz auf der Social-Media-Plattform.
Des Weiteren sucht die Regenbogen gGmbH in vielen Bereichen nach zusätzlicher Verstärkung. So werden weitere Sozialarbeiter, aber auch Pflegekräfte und Ehrenamtliche benötigt. Hierzu finden sich unter „regenbogenaround“ aktuelle Ausschreibungen und Einblicke in das kollegiale Miteinander.
>>>DAS IST DIE REGENBOGEN gGMBH
Neben dem Ambulant Betreuten Wohnen (BeWo) bietet die Regenbogen Duisburg gGmbH auch eine 24-Stunden-Betreuung in den Wohneinrichtungen am Worringer Reitweg, an der Heiligenbaumstraße und im Haus Regenbogen in Ruhrort an.
Verschiedene tagesstrukturierende Angebote wie in der Radstation „rebo rad“ oder der Boutique „rebo chic“ sollen die soziale Teilhabe für Menschen mit psychischen Erkrankungen stärken.· Nähere Informationen finden sich unter: www.regenbogen-duisburg.de