Duisburg. Nach monatelangem internem Streit um die Führung des SPD-Unterbezirks Duisburg hat sich Mahmut Özdemir durchgesetzt. Jetzt muss er liefern.

Die Duisburger Sozialdemokraten haben einen Generationswechsel an der Parteispitze vollzogen. Die Frage, wer dabei mehr taktiert und getrickst hat, ist müßig. Geräuschlos laufen solche Prozesse selten. Fest steht: Mahmut Özdemir ist der neue starke Mann. Er hat den an der Basis verbreiteten Wunsch nach mehr Transparenz und Mitsprache geschickt genutzt.

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Feste Größen der vergangenen 20 Jahre wie Ralf Jäger, Jürgen C. Brandt und Gisela Walsken werden künftig keine Rolle mehr spielen. Die Partei ist klug genug, OB Sören Link, Sarah Philipp und Frank Börner auch in den neuen Vorstand einzubinden.https://www.waz.de/staedte/duisburg/spd-duisburg-waehlt-mahmut-oezdemir-zum-neuen-vorsitzenden-id233715441.html

Die Kontrahenten müssen sich zusammenraufen, weil sie einander brauchen

Die Kontrahenten werden sich zusammenraufen müssen. Man braucht einander, die Landtagswahl steht vor der Tür. Geschlossenheit, wenngleich zuletzt bei manchem mit der Faust in der Tasche nach außen zur Schau getragen, war der Schlüssel zum Erfolg im Bund.

Der neue Parteichef muss nun das Versprechen von mehr Transparenz und Einfluss der Ortsvereine, einem neuen Verhältnis zwischen Basis, Vorstand und Mandatsträgern einlösen. Das klare Votum der Delegierten ist für ihn ein guter Start. Dass Mahmut Özdemir bei alldem auch der persönliche Ehrgeiz treibt – geschenkt. Eine starke Basis in der Heimat ist auch die Grundlage für die weitere eigene Karriere. So ist das in der Politik: Es geht nicht um Freundschaft, sondern um gemeinsame Ziele – die Interessen können dabei durchaus unterschiedlich sein.