Duisburg. In Duisburg sind laut KV 23.180 Menschen mit Johnson & Johnson geimpft worden. Das müssen sie zur empfohlenen, zeitnahen Booster-Impfung wissen.
Aufgrund überproportional vieler Impfdurchbrüche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) seit 7. Oktober 2021 allen Personen, die mit dem Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson geimpft worden sind, ihre Grundimmunisierung mit einem mRNA-Impfstoff als weitere Dosis zu optimieren – also mit Biontech oder Moderna. Dies sei bereits ab einem Abstand von vier Wochen zur ersten Spritze möglich. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) sind in Duisburg bisher 23.180 Personen mit Johnson & Johnson geimpft worden (Stand 28. Oktober). Das müssen diese Geimpften jetzt wissen.
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Zunächst zur Einordnung: Laut KVNo-Sprecher Thomas Petersdorff ist der Anteil dieser Einmal-Impfungen im Vergleich zur Gesamtzahl der Impfungen – 635.959 mit Erst- und Zweitimpfungen (Stand 28. Oktober) – in Duisburg gering. Dies liege unter anderem daran, dass Johnson & Johnson in der Regel „primär im betrieblichen Rahmen oder bei aufsuchenden Angeboten der Kommune“, zum Beispiel in Hotspots wie Marxloh, für sogenannte „schwer erreichbare Gruppen“, so Petersdorff, zum Einsatz kam. 11.281 Impfungen mit Johnson & Johnson in Duisburg entfallen demnach auf die ansässigen Praxen. Wichtig: Diese Impfungen gehen grundsätzlich jeweils als Zweit- oder Folgeimpfung in die Statistik ein.
Booster bei Johnson & Johnson: Geimpfte in Duisburg müssen sich selbst kümmern
Wie viele der mit Johnson & Johnson Geimpften schon eine der bisher in Duisburg insgesamt 8736 und laut KNVo zu rund 95 Prozent von niedergelassenen Ärzten durchgeführten Auffrischungsimpfungen erhalten haben, kann der Sprecher nicht sagen. Was die Organisation dieser von der Stiko empfohlenen Booster-Impfungen betrifft, seien die Patientinnen und Patienten selbst in der Pflicht, einen Termin mit ihrer jeweiligen Stammpraxis zu vereinbaren. „Dies unter anderem auch deshalb, weil Patientendaten grundsätzlich anonymisiert werden, was den Nachvollzug nahezu unmöglich macht“, so Petersdorff.
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Auch Stadtsprecher Jörn Esser teilt mit, dass es keine gesonderte Kontaktaufnahme zu Bürgern gebe, die mit Johnson & Johnson geimpft worden sind. Seitens der Stadt gelte für diese Gruppe – wie auch für alle anderen Duisburgerinnen und Duisburger – das generelle Impfangebot am Hauptbahnhof und an den mobilen Impfstationen, jeweils montags bis samstags von 12 bis 18 Uhr.
Stadt bietet Johnson & Johnson weiter an
Die Stadt biete den Impfstoff von Johnson & Johnson gemäß der Empfehlung der Stiko weiter an. Die KVNo teilt dagegen mit, dass das Vakzin „nach unserem Kenntnisstand“ in den Praxen derzeit kaum noch verimpft werde. Dies könne unter anderem auch damit zusammenhängen, dass die jetzt vermehrt auftretenden Auffrischungsimpfungen ausschließlich mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech) durchgeführt werden, so der Sprecher.
Axel Heidböhmer, Arzt in Rumeln teilt auf Nachfrage mit, dass er insgesamt nur rund zehn Personen mit Johnson & Johnson geimpft habe – zuletzt im Juni, so der Vorsitzende des Medizinischen Netz Duisburg, einem Zusammenschluss von rund 50 Ärzten. Auch Helmut Gudat, Mediziner aus Meiderich und Vorsitzender der KV-Kreisstelle, sagt, dass die von ihm durchgeführten Impfungen mit dem Vakzin „verschwindend gering“ seien. Anfragen für entsprechende Auffrischungsimpfungen habe es bisher noch nicht gegeben.