Duisburg. An vier aufeinander folgenden Tagen spielt das Mandelring Quartett alle Streichquartette von Schostakowitsch in Duisburg und Kempen.
Es ist eines der besonderen Projekte, das die Duisburger Philharmoniker in dieser Saison auf dem Spielplan haben: An vier aufeinander folgenden Tagen spielt das Mandelring Quartett sämtliche Streichquartette von Dmitri Schostakowitsch im Lehmbruck-Museum in Duisburg und im Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen.
360 Minuten Schostakowitsch gibt es Anfang November: am Donnerstag, 4., um 19.30 Uhr im Lehmbruck-Museum, Freitag, 5., um 19.30 Uhr im Franziskanerkloster, am Samstag, 6., um 19.30 Uhr im Lehmbruck-Museum und am Sonntag, 7., um 11 Uhr im Franziskanerkloster sowie um 17 Uhr im Lehmbruck-Museum.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Dmitri Schostakowitschs 15 Streichquartette bilden einen der bedeutendsten Werkzyklen in der Kammermusik des 20. Jahrhunderts. Eigentlich arbeitete der Komponist 1938 an einer großen Filmmusik, als er sein erstes Quartett als eine Art „Übung“ schrieb: „Ohne irgendwelche besonderen Gedanken oder Gefühle. Ein Quartett ist nämlich eine der schwierigsten musikalischen Gattungen. Ich dachte überhaupt nicht daran, es zu beenden oder gar zu publizieren. Dann aber hat mich die Arbeit so gepackt, dass ich den Rest unglaublich schnell fertig stellte.“
15 Streichquartette wanderten zunächst in die Schublade
Doch seine politische Vorzeigerolle im Stalin-Regime hat ihn nicht immer schöpferisch inspiriert. Seine 15 Streichquartette wanderten zunächst in die Schublade. Auch körperlich ging es Schostakowitsch immer schlechter. In dieser Leidenssituation bekam die Kammermusik zunehmend den Charakter eines intimen Tagebuchs.
Das 1983 gegründete Mandelring Quartett hat seine vielfach preisgekrönte Gesamteinspielung dieser Reihe im Jahre 2009 abgeschlossen und sie seither wiederholt in konzentrierten Gesamtaufführungen präsentiert. Es besteht aus den Geschwistern Sebastian (1. Violine), Nanette (2. Violine) und Bernhard Schmidt (Violoncello) sowie dem Bratscher Andreas Willwohl.
Konzerteinführungen beginnen jeweils 45 Minuten vor dem Konzert. Karten für alle Konzerte (in Duisburg 18 und 22 Euro, in Kempen 14, 18 und 22 Euro, bei Buchung aller Konzert 20 Prozent Rabatt) gibt es an der Theaterkasse am Opernplatz, 0203 283 62 100, E-Mail: karten@theater-duisburg.de.