Duisburg. In der Impfdebatte um Joshua Kimmich meldet sich Doc Caro zu Wort: Die Begründung des Bayern-Profis sei „gefährlich“ und „schlichtweg falsch“.
Bayern-Profi Joshua Kimmich hat eingeräumt, bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Der Nationalspieler hatte seine Entscheidung mit „Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, begründet. Die Argumentation stößt bei Dr. Carola Holzner, Notfallmedizinerin in Duisburg und einer breiten Öffentlichkeit besser bekannt als Doc Caro, auf Unverständnis.
„Das verunsichert nicht nur, sondern ist schlichtweg falsch“, schreibt die Ärztin der Helios St. Johannes Klinik auf sozialen Netzwerken. Zwar gebe es erwiesenermaßen Impfreaktionen, doch diese „Impfreaktionen treten in der Regel in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung auf“, erklärt die in Hamborn praktizierende Medizinerin. Oft werde das Wort „Langzeitfolgen“ fälschlicherweise und fern des wissenschaftlichen Konsens „als Universalausrede und Totschlagargument verwendet“.
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Doc Caro kritisiert Joshua Kimmich: „Meinung ist nicht gleich Ahnung“
Gerade weil Kimmich als bekannter Fußballprofi ein „Vorbild für viele, vor allem junge Menschen“ sei, bewertet die Helios-Mitarbeiterin die Äußerung des Nationalspielers als „gefährlich“. Unhinterfragt könnten seine Worte übernommen werden. Es sei deshalb wichtig, dass eine Entscheidung für oder gegen eine Impfung „aufgrund von Wissenschaft und entsprechenden Daten“ erfolgt. „Nicht aufgrund der Meinung einzelner. Denn was viele immer verwechseln: Meinung ist nicht gleich Ahnung“, kritisiert die Notfallmedizinerin.
Grundsätzlich gesteht die Ärztin Joshua Kimmich aber zu: „Selbst wenn Sie sich nicht impfen lassen, ist das Ihre persönliche Entscheidung, die selbstverständlich zu respektieren ist, auch wenn ich Sie nicht nachvollziehen kann. Ich hoffe aber sehr, dass Sie Ihre Entscheidung dann fundiert treffen.“
„Der einzige Weg raus aus der Pandemie ist die Impfung“
Denn für die Medizinerin ist klar: „Der einzige Weg raus aus der Pandemie, Rückkehr zur Normalität, ist die Impfung. Die Impfung schützt den, der sich impfen lässt und sie schützt Menschen, die sich nicht impfen können oder keinen Impfschutz aufbauen.“
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Ein Pieks sei deshalb in zweifacher Hinsicht wichtig und solidarisch. „Und dieser Verantwortung sollte man sich gerade als Person in der Öffentlichkeit, so wie ein international bekannter Fußballer es eben ist, bewusst sein“, schreibt Doc Caro.