Duisburg. Neue Ausstellung am Salvatorweg in der Duisburger City zeigt Graues und Buntes. Martin Schmitz ist Architekt, Kreativer und Handwerker zugleich.

Martin Schmitz hat sich in Duisburg mit farbenfrohen „Urban Art“-Projekten einen Namen gemacht. Er kreierte die Pöllermonster in der Altstadt, pinselte Steine rund um den Ludgeriplatz an und tauchte die Spundwand vor dem „Hafenkult“ in Duisburg-Neuenkamp in bunte Farben. Geradezu grau ist indes die Assoziation zu seiner neuen Ausstellung „Beton“. Die ist bis Ende November im „Treffpunkt für temporären Erfolg S13“ am Salvatorweg 13 zu sehen. Doch Martin Schmitz wäre nicht Begründer des „Konzepts Freude“, wenn er nicht einige Farbtupfer in seine Werkschau integriert hätte.

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„Eigentlich müsste die Ausstellung Stahlbeton heißen. Um Risse zu vermeiden und aus einer statischen Notwendigkeit heraus, habe ich Stahl in die Objekte eingearbeitet“, erklärt er. Eine Serie an geradlinigen Objekten nennt der Künstler „Beziehungen“. Sie setzen sich fort in Beton-Körpern, die ein Stück Holz umrahmen oder sich gar „anschmiegen.“ Dabei sind die unterschiedlichen Werkstoffe nicht unbedingt die ideale Kombination. „Holz in Beton in Verbindung mit Feuchtigkeit hat eine ungeheure Kraft und kann Beton sogar sprengen.“ Einige Objekte würde er deshalb nicht unbedingt draußen im Garten ausstellen. „Wobei – Vergängliches und Kaputtes kann ja auch seine Schönheit haben.“

Duisburger Künstler verbindet den kreativer Prozess mit Handwerk

„Da hatte ich einen fröhlichen Moment“, sagt Künstler Martin Schmitz. Die Farben stammen noch von seinem Projekt, als er die Spundwand vor dem Hafenkult in Neuenkamp angemalt hat.
„Da hatte ich einen fröhlichen Moment“, sagt Künstler Martin Schmitz. Die Farben stammen noch von seinem Projekt, als er die Spundwand vor dem Hafenkult in Neuenkamp angemalt hat. © FUNKE Foto Services | Foto: Oliver Müller

Der kurze kreative Prozess wird dabei von einer längeren handwerklichen Phase abgelöst. Martin Schmitz ist Dipl.-Ing. Architekt – von 1986 bis 1995 studierte er an der RWTH-Universität in Aachen. Anschließend ging er für elf Jahre nach Berlin. 2006 kam er zurück ins Ruhrgebiet, seitdem lebt und arbeitet er in Duisburg. „Wunschheimat“ nennt er die Stadt.

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„Die erste Idee entsteht innerhalb von wenigen Minuten. Danach mach ich mir eine genaue Skizze auf einem karierten Blatt.“ So ergeben sich schon einmal Maßstäbe. Manchmal berechnet er die Konstruktion. Bis zu 25 Kilogramm wiegen seine Kunstwerke, die allesamt gegossen sind. Der Beton braucht etwa zehn Tage vom Gießen bis zum Abbinden, um dann fertig zu sein. Gelagert werden die Arbeiten in seiner Werkstatt auf dem Hof des Kunstvereins am Weidenweg. Entstanden sind sie in den Monaten des letzten Lockdowns. „Jetzt habe ich richtig Lust, wieder auszustellen und freue mich über die Möglichkeit“, sagt er.

Galerie als Zwischennutzung am Salvatorweg

Der„Treffpunkt für temporären Erfolg“ am Salvatorweg wird von den Duisburger Künstlerinnen Stacey Blatt und Luise Hoyer betrieben und dient als Zwischennutzung für ein leerstehendes Ladenlokal. Geöffnet ist immer donnerstags in der Zeit von 16 bis 19 Uhr, einige Kunstwerke kann man aber auch schon beim Blick durch die Fenster gut betrachten.