Duisburg. Der Lehrermangel nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Auch wenn es unpopulär ist: Das Land muss Lehrer nach Duisburg abordnen. Ein Kommentar.

Wenn das so weitergeht, kann man mit den Brandbriefen von Eltern und Lehrern vermutlich das Schulministerium tapezieren. Es ist kaum zu fassen, wie die Probleme der Förderschulen in Duisburg und insbesondere der Förderschule am Rönsbergshof seit Jahren ignoriert werden.

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Mit Ankündigungen von Stellenausschreibungen ist es jedenfalls nicht getan. Es bewirbt sich ja niemand. Auf die letzten Ausschreibungen kamen null Bewerbungen. Wer den Uralt-Bau der Schule in Beeck gesehen hat, der versteht, dass sich junge Lehrerinnen und Lehrer lieber nach Sprockhövel oder Köln bewerben. Dass es dem Kollegium gelingt, junge Referendare für sich zu gewinnen, spricht vor allem für das Team, nicht für das Haus oder die Rahmenbedingungen.

Lehrer so verteilen, dass alle Schulen versorgt sind

Bemerkenswert ist, dass das Drama selbst im städtischen Schulausschuss kein Thema war. Zwar können die Mitglieder keine Stellen besetzen, aber sie könnten sich für die Duisburger Familien einsetzen und in den Kampfmodus gehen.

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Der Lehrermangel wird sich nicht leicht und schon gar nicht kurzfristig lösen lassen. Um den besonders betroffenen Schulen im Duisburger Norden aber ad hoc zu helfen, muss die Landesregierung jetzt zwingend durchgreifen. Das Beamtenrecht ermöglicht Abordnungen, Zuweisungen, Versetzungen. Das ist nicht gerade populär - zumal vor der Landtagswahl - nach Jahren des Aussitzens aber die einzige Chance, die vorhandenen Lehrer so zu verteilen, dass alle Schulen halbwegs auskömmlich besetzt sind, auch die in Duisburg.

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