Duisburg. Viele Zukunftsunternehmen sind in Duisburg am Rhein zu finden. Mittlerweile rücken Themen wie der Klimaschutz und die Energiewende in den Fokus.

Wo ein Fluss ist, da entwickelt sich Leben. Nicht nur im Strom, auch am Strom. Der Rhein ist das Paradebeispiel dafür. Ohne die gigantische Wasserader gäbe es keine Stahlindustrie. Und ohne die Industrie hätten sich attraktive Zukunftsunternehmen nie angesiedelt.

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Wer diese Entwicklung wie die eigene Westentasche kennt, ist Matthias Simons. Bei der IHK ist er zuständig für Verkehr und Logistik und unterstützt die Wirtschaft, an der die globalen Probleme nicht einfach vorüberziehen. Auch er kennt das fragile und komplizierte System der Logistikketten - genauso wie den Hafen. Kommt China, der größte Handelspartner Deutschlands aus dem Tritt, schlägt das am Rhein direkt hohe Wellen.

Corona-Pandemie belastet die Firmen am Rhein in Duisburg

Das krasseste Beispiel aus jüngster Zeit: die Folgen der Corona-Pandemie. Mal bricht die Nachfrage ein. Dann ist auch bei den Duisburger Firmen Ebbe in Kasse und Beständen. „Fährt die Wirtschaft wieder hoch, kann dem Bedarf nicht zügig nachgekommen werden“, erklärt der 35-Jährige. Aber die Entwicklung ist am Rhein kontinuierlich im Fluss: Es gibt Ansiedlungen innovativer Firmen, die nach Kohle und Stahl die Zukunft bestimmen werden. Da geht es oft um Klimaschutz und Energiewende, auch für Schiffstechnik und Transportsysteme. „Denn diese Bereiche sind für die Wirtschaft in schwierigen Zeiten hochaktuelle Themen.“

Der Rhein in Duisburg – Mehr zum Thema:

„Das DST, zum Beispiel, das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. in Duisburg, ist an die Universität Duisburg-Essen angegliedert und hat ein Forschungslabor für autonome Binnenschifffahrt“, berichtet Matthias Simons. Da wird zukunftsorientierte Forschung für den Rhein betrieben. Der Schwerpunkt des DST liegt in der Untersuchung der speziellen Strömungsprobleme von Schiffen in Binnen- und Küstengewässern. Diese Forschung ist wichtig für die Weiterentwicklung von Schiffen. Es gehe auch immer um wirtschaftliche, logistische und umweltverträgliche Lösungen. „Die Vorteile der Binnenschifffahrt sind nicht wegzudiskutieren. Auf dem Wasser ist viel Potenzial, denn die Wasserstraßen haben noch Kapazitäten frei“, sagt der IHK-Fachmann.

Hüttenwerke Krupp Mannesmann: Mehr als nur Stahlproduktion

Auch bei Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) geht es längst um mehr als das Produzieren von Stahl. Im Fokus ist auch die Optimierung von Fertigungsstufen, Arbeitsbedingungen und Umweltschutzmaßnahmen. „Auch bei dem Unternehmen spielt die Forschung eine wichtige Rolle.“ Im Frühjahr 2021 unterzeichneten Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtkonzern die Gründung des Wasserstoffvereins Hy.Rhein.Ruhr. „Sie hat sich im Süden angesiedelt und wird den Aufbau einer regionalen grünen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben“, erklärt Matthias Simons den enormen Strukturwandel, der am Rhein und durch den Rhein stattfindet.

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In dem Bereich werde auch das Technologie- und Innovationszentrum für Wasserstoff (TIW) Duisburg tätig, freut sich der IHK-Fachmann. Diese neue Energie, an der mit starkem Engagement in der Stadt geforscht wird, kommt auch immer Innovationen in der Schifffahrt zugute. Denn auch auf dem Gebiet geht die Entwicklung ganz klar in Richtung Umweltschutz.

Zentrum für Brennstoffzellen Technik hat sich in Duisburg etabliert

Mit dem Zentrum für Brennstoffzellen Technik (ZBT), das auch mit Rotterdam und Antwerpen verbunden ist, hat sich eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Brennstoffzellen, Wasserstofftechnologien und Energiespeicher in Duisburg etabliert. Der Aufbau wurde mit Mitteln des Landes NRW und der EU unterstützt. Auch in dieser Forschung nimmt die Binnenschifffahrt eine wichtige Rolle ein. Es wird daran gearbeitet, in der kommerziellen Binnenschifffahrt die Emissionen durch Elektroantriebe zu reduzieren. Der Partner ZBT steht dabei zur Seite, um die immer wichtiger werdende Binnenschifffahrt umweltfreundlicher zu gestalten.

>>> DER RHEIN IN DUISBURG - AUSBILDUNG FÜR DIE BINNENSCHIFFFAHRT

  • In Duisburg gibt es das einzigartige Schifferberufskolleg Rhein. Seit 2008 ist es zuständig für Ausbildung und Training von Binnenschiffern am Radar- und Flachwasser-Fahrsimulator „Sandra II“ in Duisburg-Homberg. Es ist eine erfolgreiche Kooperation mit der Stadt und dem Duisburger Entwicklungszentrum DST.
  • „Das System hat eine Vorreiterrolle in Europa und setzt den Maßstab für diesen Fahrsimulator-Typen“ betont OB Sören Link.
  • Voll gefördert wird es vom Bundesverkehrsministerium, um Ausbildung und Prüfung der Binnenschifffahrt zukunftssicher zu machen.