Duisburg. Die Einsatzhundertschaft Duisburg hat eine neue Körperschutzausstattung für den Einsatz bei Demos oder Hochrisiko-Fußballspielen. Was sie kann:
Die Duisburger Einsatzhundertschaft bekommt eine neue Körperschutzausstattung (KSA). Einsatztrainer Thomas Damm hält viel von dem Wechsel: Sie sei leichter, rückenschonender und schneller an- und abzulegen. Abgesehen davon ist sie deutlich sicherer als das Vorgängermodell.
Auf einem Parkplatz demonstriert der Polizist die Unterschiede. Bis so eine KSA samt Schienbein-, Oberarm- und Unterarm-Schutz angelegt ist, vergehen einige Minuten. Statt mit einem Reißverschluss lässt sich die Weste jetzt per Schlupfsystem überwerfen. Auch die Unterarmschoner gibt es nicht mehr mit Klettverschluss, sondern als Reinschlüpf-Variante, „da verrutscht nichts mehr“, lobt Damm.
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Neue Körperschutzausstattung bietet den Polizisten im Einsatz mehr Sicherheit
Für den Laien ist der Unterschied vor allem am neuen Tiefenschutz zu erkennen. Der Polizeioberkommissar erklärt, dass auch das Material mehr Sicherheit biete, weil ein ballistischer Schutz integriert ist. Die Weste „schützt auch vor Stichen, Schlägen und bei Bewurf mit Gegenständen“, betont das Innenministerium.
Praktisch sei das „Molle-System“, ein Netz aus Bändern vor der Brust, an denen man flexibel alles dranhängen kann, was man im Einsatz so braucht: Helm oder Handfesseln etwa.
Einsatzkleidung mit Flammenschutz
Insgesamt sei man in der neuen KSA beweglicher, insbesondere bei Handgemengen oder bei Festnahmen auf dem Boden. Wenn es eilig ist, würde Damm im Zweifelsfall auf die Unterarm- und Beinschoner verzichten. „Ohne Helm und Oberteil gehe ich aber nicht in ein Hochrisiko-Fußballspiel“, betont der 27-Jährige.
Durch einen neuen Flammenschutz wäre er dort im Ernstfall auch vor Molotow-Cocktails geschützt. Bei der alten Variante war dafür eine zusätzliche Jacke nötig. Die neue Ausrüstung ist über zwei Kilo leichter, die Ersparnis durch zusätzliche nötige Schichten nicht mitgezählt.
Praktisch ist am Ende aber auch: In Pausen können die Einsatzkräfte sich leichter Luft verschaffen und die Sachen zumindest teilweise abwerfen.
>>LAND INVESTIERT IN DIE SICHERHEIT
- Das Land NRW hat 7,2 Millionen Euro investiert, um die Bereitschaftspolizei, nach und nach aber auch die Alarmzüge und die Diensthundeführer mit der neuen KSA auszustatten.
- Insgesamt gibt es 3725 neue Modelle.
- In NRW gibt es 15 Bereitschaftspolizeihundertschaften sowie drei Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaften, die auf 14 Polizeipräsidien verteilt sind. In Duisburg hat die Hundertschaft ihren Sitz in Neudorf.
- Innenminister Reul erklärte bei der Einführung Anfang September: „Ich freue mich, dass wir alle Kräfte der Bereitschaftspolizei künftig sicherer und ein bisschen erleichterter in den Einsatz schicken können.“