Duisburg/Mülheim/Oberhausen. Nach dem Anschlagsplan auf die Synagoge in Hagen wurden Sicherheitsmaßnahmen an der Jüdischen Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen verschärft.
Der vereitelte Anschlag auf die Synagoge in Hagen vor einer Woche hat auch die Jüdische Gemeinde Duisburg/Mülheim/Oberhausen aufgerüttelt. „Die Polizei hat direkt angerufen und die Sicherheitsmaßnahmen verschärft“, sagt der Geschäftsführer Alexander Drehmann.
„Wir gehören zu den Gemeinden, die sich glücklich schätzen können. Wir vertrauen der Polizei voll.“ Trotz der latenten Bedrohung durch Islamisten und Neonazis mache sich Drehmann daher keine Sorgen, „aber die Ängste sind in der Gemeinde präsent. Seltsamerweise kann man damit leben.“
Polizei hat „ein waches Auge“ auf jüdische Einrichtungen
Inzwischen sei es komisch, in eine Synagoge zu gehen, die keinerlei Vorsichtsmaßnahmen ergriffen habe. Im tiefsten Bayern sei das so. Stattdessen seien Berlin und Frankfurt wie Hochsicherheitstrakte, „das ist krass, da bin ich froh, dass das hier nicht so ist“, betont der Duisburger Vorsitzende.
Für die Polizei Duisburg sagt Pressesprecher Stefan Hausch: „Im Lichte solcher Ereignisse haben wir ein waches Auge auf die Einrichtungen.“ Details zu Objekt- oder Personenschutz nennt er aus Sicherheitsgründen allerdings nicht.
Rabbiner verbirgt draußen seine Kippa
Zuletzt war die Gemeinde im Mai besonders achtsam, als der Nahostkonflikt hochkochte. Rabbiner David Geballe verbirgt seine Kippa draußen allerdings schon seit Jahren unter einer Schirmmütze.
In der letzten Zeit ist die Gemeinde laut Alexander Drehmann geschrumpft auf nunmehr 2400 Mitglieder, die aus Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Dinslaken und Wesel stammen. Wie andere Kirchen auch fehle es der Jüdischen Gemeinde an Nachwuchs.