Duisburg. Mit einer Wahl-Lawine möchte der Einzelkandidat Boris Opfer etwas bewegen. Der Wahlkreis I soll bundesweit die höchste Wahlbeteiligung haben.

Der Duisburger Wahlkreis I soll bei der anstehenden Bundestagswahl am 26. September die höchste Wahlbeteiligung haben – bundesweit. Das ist das Ziel vom parteilosen Einzelkandidaten Boris Opfer. Möglichst viele Wahlberechtigte sollen von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen. „Ich bin ja Einzelkandidat und relativ chancenlos“, sagt Opfer bescheiden. „Ich verfolge nicht das Ziel, dass ich nach Berlin möchte.“ Vielmehr möchte Opfer das demokratische Miteinander stärken, „die ‘faulen Äpfel’ in der Politik beim Namen nennen, aber nicht die Politik als Ganzes verschmähen.“

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Es gebe viele Politikerinnen und Politiker, die sich engagieren – „einen tollen Job machen“, sagt er. Bärbel Bas zum Beispiel. „Sie stellt sich komplett in den Dienst der Leute.“ Auf der anderen Seite: Skandale, Korruption, persönliche Bereicherungen. Für Boris Opfer stand fest: „Ich möchte nicht immer nur meckern, sondern was machen.“ Natürlich gebe es Verfehlungen, der Großteil würde die Demokratie jedoch pflegen wollen. „Ich möchte zeigen, dass nicht immer alles schlecht ist.“

Wahl-Lawine in Duisburg: So funktioniert’s

Ein Mittel für Opfer, um im Namen der Demokratie einen Anstoß zu geben: die Wahl-Lawine. Mit seiner Aktion möchte der Kandidat möglichst viele Duisburgerinnen und Duisburger in die Wahllokale bewegen. Und so funktioniert’s: Wähler aus dem Wahlkreis I sollen fünf Bekannte, die ebenfalls im Wahlkreis wohnen, über verschiedene Kanäle ansprechen und sie für die Wahl begeistern. Diese fünf Kontakte sollen ebenfalls jeweils fünf Kontakte ansprechen. „Nach nur acht Runden hätten wir knapp 390.000 Personen informiert, also weit mehr als es Wahlberechtigte in dem Wahlkreis gibt“, rechnet Opfer vor.

Die Idee hatte er zusammen mit einem Freund, Inspiration haben sie bei einer Hörspielserie gefunden. „Ich habe früher schon viel ‘Drei ???’ gehört“, erklärt er. Dort starten die drei Detektive regelmäßig eine Telefonlawine nach dem gleichen Prinzip, um möglichst viele Menschen zu erreichen. „Dann kam das so, dass wir uns da frech bedient haben.“

Einzelkandidat aus Duisburg: „Es ist ein Privileg zu wählen“

Opfer hofft mit der Lawine Menschen zu erreichen, die anschließend sagen, dass das Wählen für eine Demokratie es wert ist. „Schaffen wir es, dass Duisburg die Nummer 1 wird?“, fragt er ehrgeizig. „Es ist ein Privileg zu wählen und seine Meinung sagen zu können.“