Duisburg. Der Lehrermangel an der Förderschule am Rönsbergshof in Duisburg ist seit Jahren hoch. Eltern nehmen jetzt die Schulministerin in die Pflicht.

Hartnäckigkeit zahlt sich aus: Die Förderschule am Rönsbergshof in Duisburg, die seit Jahren mit einem extremen Lehrermangel zu kämpfen hat und vielfach Alarm geschlagen hat, bekommt jetzt immerhin Besuch von der Schulministerin. Yvonne Gebauer (FDP) ließ sich am Rande des Schulausschusses im Düsseldorfer Landtag von der Schulpflegschaftsvorsitzenden Jennifer Fischer die Situation schildern und versprach daraufhin einen Besuch in Beeck.

Lehrermangel an der Förderschule: „Hier brennt die Hütte“

Die vier Duisburger SPD-Landtagsabgeordneten Frank Börner, Ralf Jäger, Sarah Philipp und Rainer Bischoff hatten zuvor die Schulprobleme zum Thema einer Kleinen Anfrage gemacht.

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„Hier brennt die Hütte, und hier muss ganz schnell Abhilfe geschaffen werden“, drängte Frank Börner vor der Sitzung. „Die schulrechtlichen Vorgaben können auf Grund des Personalmangels einfach nicht mehr erfüllt werden – und das liegt nicht am Engagement des Lehrpersonals!“

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Personalquote liegt bei rund 60 Prozent

Seit mehreren Jahren leidet die Schule unter Personalnot. Die offiziell mit 72 Prozent bezifferte Personalquote wird durch Langzeitkranke und Schwangere im Beschäftigungsverbot auf rund 60 Prozent gedrückt. Von den 49 Lehrern, die offiziell für 300 Kinder zuständig sein sollen, sind tatsächlich nur 43 da. Noch, denn Ende Januar gehen zwei Lehrkräfte in den Ruhestand. „Bei uns fällt zu viel Unterricht aus“, sagte Fischer der Ministerin, „von einer Förderung für die Kinder ganz abgesehen“.

Börner fragt, ab wann eine Schule der Aufsichtspflicht nicht mehr genügen kann und zu machen muss – und richtet dies nun als neue Kleine Anfrage an die Landesregierung: „Wie wenig Lehrer sind erlaubt?“ Auch die Art der Personalstatistik sei grundlegend auf den Prüfstand zu stellen, sie müsse aussagekräftig den Ist-Zustand darstellen.

Fehler in der Antwort des Schulministeriums

Börner und Fischer zeigten sich verärgert, dass sich in der schriftlichen Antwort der Landesregierung Fehler eingeschlichen haben: Weil sich auf die sechs Ausschreibungen niemand beworben hatte, durfte die Schule in Beeck zum November erneut ausschreiben, aber nicht sechs Stellen, wie es nötig wäre und behauptet wird, sondern lediglich zwei.

Börner ist froh, dass die engagierten Eltern jetzt Gehör gefunden haben und das Thema nicht als Wahlkampfgeplänkel der Opposition abgetan wurde. Dennoch will er im Blick behalten, ob die Versprechen von Mittwoch eingehalten wurden. Wiedervorlage nach den Herbstferien.

Jennifer Fischer (links), hier mit Janine Rothbart und Sohn Marlon, kämpft für ihre Tochter Julia und die Schule am Rönsbergshof.
Jennifer Fischer (links), hier mit Janine Rothbart und Sohn Marlon, kämpft für ihre Tochter Julia und die Schule am Rönsbergshof. © FUNKE/Fotoservices | Gerd Wallhorn

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