Duisburg. Lamya Kaddor kandidiert für die Grünen im Duisburger Süden. Hier beantwortet sie 16 Fragen, auch persönliche, in jeweils weniger als 161 Zeichen.

Lamya Kaddor (43, zum Porträt) kandidiert bei der Bundestagswahl für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Duisburg I (115) im Süden der Stadt. Hier beantwortet sie 16 Fragen in jeweils weniger als 161 Zeichen – so viele passen in eine SMS.

1. Was würden Sie in Berlin zuerst für Duisburg angehen?

Ich möchte mich in Berlin für Duisburgs Kinder und Jugendliche stark machen. Jedes 3. Kind lebt in unserer Stadt in Armut. Das kann so nicht weitergehen!

2. Ihr wichtigstes Thema im Wahlkampf?

Die Bekämpfung der Klimakrise und der gesellschaftliche Zusammenhalt. Wir brauchen beides: Eine gesunde Natur und eine starke Gemeinschaft.

3. Was haben Sie aus der Pandemie gelernt?

Unsere Kinder und Jugendlichen verdienen Aufmerksamkeit. Als Lehrerin beschäftigen mich die psycho-sozialen Auswirkungen auf meine Schülerinnen und Schüler.

4. Soziale Gerechtigkeit ist …

… das Ziel einer jeden guten Politik.

5. Der Klimawandel ist …

… die drängendste Frage unserer Zeit. Wenn wir die unumkehrbaren Kipp-Punkte verhindern wollen, müssen wir jetzt handeln, statt nur zu versprechen.

6. Zuwanderung ist …

… ein ganz normaler Teil moderner Gesellschaften. Wir müssen Fragen von Einwanderung und Integration endlich bündeln und fachgerecht bearbeiten.

7. Duisburgs größte Stärke?

Die Menschen, die hier wohnen. Ihre Ideen, ihre Geschichten und die vielen Initiativen, die in unserer Stadt angestoßen werden. Darauf können wir stolz sein.

8. Duisburgs größte Schwäche?

Die Verkehrspolitik, die nur das Auto als Maßstab setzt. Das schließt aus und hat Folgen für die Gesundheit, zum Beispiel für Anwohner von Schwerlastverkehr.

9. Drei lebende Politiker anderer Parteien, die Sie schätzen?

Malu Dreyer (SPD), Norbert Lammert (CDU), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP).

10. Ihre drei letzten Arbeitgeber?

Land NRW (Landfermann-Gymnasium Duisburg); Land NRW (Universität Duisburg-Essen); Land NRW (Friedrich-Althoff-Sekundarschule Dinslaken).

11. Ihre letzten drei Urlaubsreisen gingen nach:

Griechenland, Niederlande, Sauerland.

12. Ihre drei letzten Autos?

Tesla Model 3; BMW 1-er; Honda CV-R.

13. Welches Schimpfwort nutzen Sie am häufigsten?

Bekloppt.

14. Ihre beiden Duisburger Lieblingsgaststätten?

Nuhs am Dellplatz; Poseidon in Bergheim.

15. Worauf sind Sie stolz?

Auf die Lebensleistung meiner Eltern. Sie haben als einfache Arbeiter ihren Kindern akademische Bildung und ein gutes Leben ermöglicht. Dafür bin ich dankbar.

16. Das Beste, das Ihnen je passiert ist?

Unsere beiden Kinder. Sie auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten und mit ihnen zu wachsen, ist mit Abstand das Beste, was mir je passiert ist.

>> ZUR PERSON

• Geburtsdatum: 11. Juni 1978
• Beruf: Lehrerin am Landfermann-Gymnasium, Projektleitung „Antisemitismus im Jugendalter“ an der Uni DU-E, Publizistin
• Familienstand: verheiratet, zwei Kinder
• Wohnt im Duisburger Westen

>> DUISBURG-SELFIE

„Ich bin hier auf einer Demo der Seebrücke zur ,Luftbrücke in Kabul‘ zu sehen. Als Kind syrischer Eltern beschäftigen mich zunehmend auch Kriege. Wir müssen den Menschen in Afghanistan helfen. Wie schaffen wir eine Welt und ein Land, in dem alle Menschen in ihrer Vielfalt frei und sicher leben können? Wie können wir Integration und Einwanderung gebündelt und vor allem kompetent angehen? Das sind wichtige Kernanliegen für mich. Auch wenn der Anlass an diesem Tag ein trauriger war: Ich bin gern da, wo Menschen sich einbringen und Demokratie lebendig wird.“
„Ich bin hier auf einer Demo der Seebrücke zur ,Luftbrücke in Kabul‘ zu sehen. Als Kind syrischer Eltern beschäftigen mich zunehmend auch Kriege. Wir müssen den Menschen in Afghanistan helfen. Wie schaffen wir eine Welt und ein Land, in dem alle Menschen in ihrer Vielfalt frei und sicher leben können? Wie können wir Integration und Einwanderung gebündelt und vor allem kompetent angehen? Das sind wichtige Kernanliegen für mich. Auch wenn der Anlass an diesem Tag ein trauriger war: Ich bin gern da, wo Menschen sich einbringen und Demokratie lebendig wird.“ © Lamya Kaddor