Duisburg. Eine im Rhein treibende Badeinsel war wohl bloß herrenloses Treibgut. Belege, dass sich ein Mensch darauf befunden hat, hat die Polizei nicht.
Glimpflicher Ausgang einer zunächst dramatisch klingenden Geschichte: Nach dem Fund einer herrenlosen Badeinsel im Rhein bei Duisburg geht die Polizei nicht mehr von einem Badeunfall aus. „Das war wahrscheinlich Treibgut“, sagt Polizeisprecherin Julia Schindler. Belege, dass sich ein Mensch auf der Badeinsel befunden habe, hätten sich nicht ergeben. Das Schwimmgerät sei wohl irgendwo am Ufer des Flusses mitgerissen worden. Der Besitzer hat sich bis heute nicht gemeldet.
„Für uns ist der Fall abgeschlossen“, sagt Schindler. Es habe in der Zeit nach dem Fund keine Vermisstenmeldungen gegeben. Es sei auch keine Wasserleiche angetrieben worden.
Zeugin setzt an der Mühlenweide den Notruf ab
Am 8. Juli hatte eine Passantin einen Großeinsatz ausgelöst. Sie wollte in Höhe der Mühlenweide in Ruhrort eine Person auf der im Rhein treibenden Badeinsel gesehen haben. Um 21.20 Uhr setzte sie den Notruf ab. Polizei, Feuerwehr und DLRG suchten den Strom bis zum späten Abend mit einem Großaufgebot ab – fanden jedoch nur die aufblasbare, gelbe Plastik-Insel im Wasser.
Die Suche auf dem Fluss und an Land, bei der unter anderem Rettungsboote, Helikopter, Fußtrupps sowie die DLRG- und Feuerwehrtaucherstaffel im Einsatz waren, wurde wegen der Dunkelheit schließlich vorübergehend eingestellt. Auch öffentlich suchte die Polizei erfolglos nach Hinweisen. Die Zeugin selbst sei sich aber später bei einer weiteren Befragung auch nicht mehr sicher gewesen, tatsächlich eine Person auf der Badeinsel gesehen zu haben, so Polizeisprecherin Schindler.
Die Suchaktion hatte bei vielen Menschen Erinnerungen an zwei tragische Badeunfälle geweckt, die sich einen Monat zuvor nicht weit entfernt ereignet hatten: Am 9. Juni ertrank ein 29-Jähriger im Rhein bei Orsoy. Am 16. Juni ließen drei Mädchen (13, 14, 17 Jahre) im Strom ihr Leben. Sie waren in Höhe der Alsumer Rheinaue abgetrieben worden.