Duisburg. An der Gesamtschule Mitte tritt Michaela Gerlach-Zimmermann die Nachfolge von Ernst Wardemann an. Das sind die Ziele der neuen Schulleiterin.
Nach einem Jahr Wartezeit hat nun auch die Gesamtschule Mitte wieder eine Schulleiterin. Michaela Gerlach-Zimmermann ist zwar neu im Amt, aber nicht an der Schule. In den vergangenen fünf Jahren hat sie bereits am Standort Pappenstraße (Neudorf) die Abteilung der Jahrgänge 7 bis 10 geleitet.
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Für Dr. Rüdiger Severin, den stellvertretenden Schulleiter, endet eine einjährige Hängepartie als kommissarischer Chef seit dem Abschied von Ernst Wardemann. Die gab es nicht, weil sich niemand beworben hätten, sondern weil Corona auch das Auswahlverfahren und die erforderlichen Prüfungen der Kandidaten verzögerte.
Gesamtschule Duisburg-Mitte: „Schulleiterin zu werden, war nicht mein Plan“
„Schulleiterin zu werden war nicht mein Plan“, sagt die neue Chefin, „aber wenn man Verantwortung übernimmt, hat man mehr Möglichkeiten, neue Ideen von Schule umzusetzen“. Es mache ihr „Spaß, Schule zu entwickeln“, erklärt die 50-Jährige, die aus Oberhausen stammt und in Essen Deutsch und Pädagogik studiert hat.
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Verantwortung hat Michaela Gerlach-Zimmermann bald übernommen, als sie nach Stationen an den Gesamtschulen in Viersen (2000-2002) und Goch (bis 2007) nach Neudorf kam. Sie wurde bald Beratungslehrerin, übernahm da die Abteilungskoordination (Jg. 9 und 10) danach die Abteilungsleitung. Nun nicht mehr wie bisher Kollegin, sondern auch Chefin zu sein – ist das ein Problem? „Ich komme nicht in ein neues System, kenne vieles schon“, sagt die Schulleiterin, „aber einige tun sich mit den Rollenwechsel vielleicht ein wenig schwerer als ich selbst.“ Ob man sich den weiter duzen werde, wurde sie bereits vereinzelt gefragt.
Vor dem Studium Ausbildung zur Bürokauffrau
Die Idee der Gesamtschule habe sie „immer schon gut gefunden“, berichtet die Pädagogin. Mag mit der eigenen Biografie zusammenhängen. Nach dem Abitur über den zweiten Bildungsweg hat sie zunächst eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. „Kann nicht schaden, auch mal etwa anderes gemacht zu haben als Schule, die Perspektive der Arbeitgeber kennenzulernen“, sagt sie. „Auf den Beruf sollen wir unsere Schüler ja schließlich vorbereiten.“
Ihre Vorstellung von der Schulform habe sie an ihren bisherigen Stationen immer vorgefunden, betont sie. Dabei: Die Probleme des Systems redet Michaela Gerlach-Zimmermann nicht klein. Die Auflösung von Haupt- und Förderschulen, das gemeinsame Lernen und die Zuwanderung haben zu einer größeren Heterogenität der Schülerschaft und neuen Herausforderungen geführt. Dass ein Drittel der Grundschüler eine Gymnasial-Empfehlung haben sollte, ist auch an der Gesamtschule Mitte längst mehr Illusion als Anspruch.
„Professionelle Gelassenheit“ und Arbeit im Team
Jammern helfe nicht, sagt die Schulleiterin. „Man kann es als Herausforderung oder als Belastung sehen. Für mich ist das Glas halbvoll.“ Ja, statt vier habe die Schule nur einen Sonderpädagogen. Also haben sich Lehrer sonderpädagogisch fortgebildet, „um sicherer zu agieren“. Es müssen für sie darum gehen, dafür zu sorgen, „dass das Personal gesund bleibt und sich auf den Weg macht“, sagt Michaela Gerlach-Zimmermann. Das gehe nur gemeinsam mit der Schulgemeinde und „professioneller Gelassenheit“. Damit führte Ernst Wardemann die Schule, der damit nicht nur Vorgänger sondern auch Vorbild sein soll.
DIE ZIELE DER NEUEN SCHULLEITERIN
- An der Gesamtschule Mitte (Standorte Pappenstraße und Falkstraße, 1300 Schüler, 100 Lehrer) möchte Michaela Gerlach-Zimmermann Ideen zur individuellen Förderung der Schüler umsetzen.
- Zur Stärkung des Schulprofils will sie eine gemeinsame Idee von der „Mitte“ mit allen am Schulleben Beteiligten entwickeln.
- Wichtig, betont sie, sei ihr die Gesundheit (Sport, Wohlfühlklima, konstruktive Kommunikation) und die gute Einbindung der Schule in das Umfeld durch den Ausbau der Kooperation mit externen Partnern.