Duisburg. Johannes Grünhage ist Leiter des neues Referats für Chinaangelegenheiten in Duisburg. Der gebürtige Duisburger hat bereits in China gelebt.

Der Ort hätte nicht passender ausgesucht werden können. Im Raum „Wuhan“ im Duisburger Rathaus hat Oberbürgermeister Sören Link am Freitag zwei neue Personalien vorgestellt. Neben Markus Teuber, der neue China-Beauftragte der Stadt (wir berichteten), gibt es nun eine weitere Verstärkung für Duisburgs Dauerthema China. Johannes Grünhage hat zum 1. Juli die Leitung des neu eingerichteten Referats für Chinaangelegenheiten übernommen.

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Ein „Duisburger Kind“, erklärt Sören Link. Johannes Grünhage ist in der Stadt an Rhein und Ruhr geboren, im Duisburger Norden aufgewachsen. Das Thema China begleitet ihn schon lange. „Ich habe an der Universität Duisburg-Essen Ost-Asienwissenschaften studiert, war mehrere Semester in China“, erklärt er. 2004 lernte er die chinesische Sprache, längst spricht er sie in Wort und Schrift.

Johannes Grünhage hat bereits in China gearbeitet

Auch sein beruflicher Weg führte nach China. In Shanghai arbeitete er einige Jahre beim „German Centre“ als Projektleiter, war beim Chinesischen Zentrum in Hannover und zuletzt in Düsseldorf aktiv, wo er den „Expert Service Desk“ entwickelte. Getragen von der Wirtschaftsförderung der Stadt sowie der IHK war der Desk Anlaufstelle für Unternehmen, die internationales Personal einsetzen. „Mein Schwerpunkt lag auf Japan und China“, sagt Grünhage.

Gute Voraussetzungen also, um das Thema China auch in Duisburg weiter voran zu bringen. „Mit dem Knotenpunkt der neuen Seidenstraße, als erste Stadt mit einer chinesischen Städtepartnerschaft und mit einer wachsenden chinesischen Community freue ich mich, meine Expertise in Duisburg einzubringen.“ Das Referat für Chinaangelegenheiten soll sich zukünftig verwaltungsintern um alle Belange rund um China kümmern, entsprechende Themen für die Stadt koordinieren.

Das Thema „China“ in die Duisburger Verwaltung bringen

Grünhage: „Meine Aufgabe ist es, die Themen in die Verwaltung zu bringen.“ Das Referat ist dabei nicht nur Ansprechpartner für Verwaltung und Politik, sondern auch Anlaufstelle für chinarelevante Akteure aus Politik und Wirtschaft. „Seit dem 1. Juli hatte ich schon spannende Gespräche und konnte einige Projekte abklopfen“, berichtet Grünhage.

Besonders beeindruckt ist er von der chinesischen Community in Duisburg, die er als „hochinteressant“ bezeichnet. Eine wachsende Community, die vor allem in Mitte und Neudorf vertreten ist. Da zeige sich auch an den Geschäften. Eine Chance für Duisburg, wie Grünhage mit Blick auf Düsseldorf sagt. Die Landeshauptstadt hat eine ausgeprägte japanische Community. „Wenn die Strukturen da sind, dann generiert sich auch neues Wachstum.“

China Trade Center: Stadt Duisburg hält an Grundidee fest

Ein mögliches zukünftiges Projekt: Das China Trade Center, das sich ursprünglich im Businesspark Niederrhein zwischen Homberg und Rheinhausen ansiedeln sollte. Büros, Gastronomie, Veranstaltungs- und Ausstellungsräume waren geplant, mittlerweile ist die Idee geplatzt. „Da gibt es nicht die eine Erklärung für“, sagt OB Sören Link. Verschiedene Faktoren hätten den Umstand beeinflusst, konkrete Gründe nennt er nicht. Aber: „Corona war sicherlich der Todesstoß.“ An der Grundidee eines chinesischen Handelszentrums möchte die Stadt weiterhin festhalten, nicht aber am Standort Business-Park.

>>> Wuhan und Duisburg: 2022 besteht seit 40 Jahren eine Partnerschaft

  • Im kommenden Jahr können Duisburg und Wuhan auf 40 Jahre Städtepartnerschaft zurückblicken. Ob entsprechende Feierlichkeiten und Aktionen stattfinden können, ist mit Blick auf die Pandemie noch nicht eindeutig zu sagen.
  • Auch in Wuhan steigen aktuell wieder dieCorona-Fallzahlen, wenn auch nur leicht, wie Johannes Grünhage berichtet. Aktuell finden Gespräche zwischen den Städten daher nach wie vor virtuell statt.