Duisburg-Hochfeld. Das Sozialunternehmen „Lebensräume“ gestaltet derzeit einen Hofgarten in Nachbarschaft zum neuen Wohnheim. So können auch die Nachbarn mitmachen.

Das Sozialunternehmen „Lebensräume“ hat vor kurzem ein neu gebautes Wohnheim für Menschen mit Behinderung in Hochfeld eröffnet. Nun wird vor dem Gebäude ein neuer Garten angelegt. Damit wollen die Macher vor allem ein Angebot für ihre Bewohner, aber auch Senioren schaffen, deren Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten, seit Beginn der Corona-Pandemie stark eingeschränkt sind. Dabei soll auch der Stadtteil einbezogen werden.

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„Die Lebenssituation von vielen Senioren ist von Einsamkeit und einem sehr reduzierten Freizeitangebot geprägt. Die Gründe dafür sind vielfältig“, weiß Lebensräume-Sprecher Philipp Martens. Krankheit und Behinderung könnten zur Isolation führen, aber auch der Mangel an finanziellen Möglichkeiten. „Oft sind Freunde und Bekannte bereits verstorben und es fehlt ein Netzwerk, um sich mit anderen auszutauschen und gemeinsam Freizeit zu gestalten.“ Mit dem Hofgarten solle ein Ort geschaffen werden, der die Bedürfnisse berücksichtigt und so zu einer „inklusiven Begegnungsstätte wird.“

Hofgarten soll Sinne von älteren Duisburgern anregen

Der Garten ist rund 200 Quadratmeter groß. Er wird durch ein Tor betreten und von einem Zaun umschlossen. Ein Pavillon bietet Schutz an regnerischen Tagen. Alles wird barrierefreie, so dass Personen mit Rollstühlen oder Rollatoren die Fläche problemlos nutzen können. „Wir wollen den Bewohnern und allen anderen Naturerfahrungen ermöglichen, indem sie eigene Beete anlegen und pflegen“, so Martens. Dies fördere gleichzeitig die Beweglichkeit und erzeuge ein Verantwortungsgefühl. Außerdem regen Pflanzen die Sinne an. Dazu biete sich der Garten für zusätzliche Bewegungsangebote an. „Besonders das Boule-Feld ist eine wichtige Komponente. Boule fördert die Hand-Augen-Koordination – und macht auch noch Spaß.“

Mit Blick auf die Internationale Gartenschau, die in direkter Nachbarschaft stattfinden wird, will sich das Sozialunternehmen mit anderen im Stadtteil vernetzen. So könnten zum Beispiel auch Träger der Altenhilfe gemeinsame Angebote für Menschen mit und ohne Behinderung machen. Über Kooperationen sollen Menschen aus dem Stadtteil zusammengebracht werden. „Die Leitfrage der Internationalen Gartenausstellung ,Wie wollen wir morgen leben?’ beantworten wir damit bereits sechs Jahre vor der Eröffnung“, sagt Martens stolz.