Duisburg-Altstadt. Als Sebastian Heider 2018 sein Café Evergreen eröffnete, war an Corona nicht zu denken. So brachten ihn seine Gäste durch die schwere Zeit.

Seit drei Jahren ist das „Yo“ das Markenzeichen von Sebastian Heider. Als er sein Café „Evergreen“ 2018 an der Wallstraße eröffnete, hat er sich nicht träumen lassen, wie turbulent die Zeit würde. Nun feierte er mit seinen (Stamm-)Gästen Geburtstag und bedankte sich bei ihnen auch für die Treue in Corona-Zeiten.

Heimelig und dennoch lässig-cool ist das Interieur im „Evergreen“.
Heimelig und dennoch lässig-cool ist das Interieur im „Evergreen“. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich

„Ich hab’ einen Gast, der kam immer rein und wir haben uns mit ,Yo’ begrüßt. Irgendwann kamen immer mehr Leute und sagten das dann so“, erinnert sich der Café-Betreiber. Was als Spaß gemeint war, ziert mittlerweile Liegestühle und seine Visitenkarte. Dazu gibt es eine Merchandising-Kollektion samt Schuhen und Fan-Shirts. An einer Wand hängt eine „Wall of Fame“. Für viele ist das Evergreen nicht nur Café, sondern Wohnzimmer-Ersatz. Die Atmosphäre ist lässig, cool und gleichzeitig heimelig.

Duisburger ließ sich für den Lockdown dutzende Ideen einfallen

Der heute 34-Jährige hat bei der Café-Kette „Woyton’s“ eine Ausbildung zum Systemgastronomen absolviert, bevor er sich selbstständig machte. Den Namen hat er in Anlehnung an die kleine Boutique gewählt, die früher die Räume an der Wallstraße nutzte.

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„Die ersten eineinhalb Jahre waren super. Es lief gut, wir hatten viele Gäste und ich habe sogar darüber nachgedacht, einen zweiten Laden zu eröffnen“, erinnert sich der Gastronom. Doch dann kam der Lockdown – und Sebastian Heider machte einfach weiter. „Natürlich war das nicht das Gleiche wie, wenn ich komplett aufgehabt hätte. Aber die Leute waren dankbar, dass sie zwischendurch einen Kaffee holen und ein bisschen quatschen konnten. „Ich hab mir ständig etwas Neues einfallen lassen, damit die Gäste sahen, dass es uns noch gibt.“

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Er bot eine Kaffee-Flat an, forderte Kinder auf, Bilder fürs Café zu malen, erfand einen Dog-Day, an dem Hundebesitzer Cappuccino und Latte Macchiato zum halben Preis bekamen. Die Zeit sei dennoch hart gewesen, gibt er zu. Immerhin: Die Corona-Hilfen, als sie ausgezahlt wurden, halfen ein bisschen. Treue Kunden starteten zudem eine Crowdfunding-Kampagne. Unterstützer konnten zudem Gutscheine in Form des Duisburger Deckels kaufen.

Als die Gastronomie wieder öffnen durfte, haben sie ihm „die Bude eingerannt“. Frühstücksreservierungen hat er täglich mehr als Plätze – aber auch der Kuchen ist beliebt. Und viele Besucher haben zum Glück etwas gewartet, bis sie die Duisburger Deckel einlösten.

Von einem zweiten Café träumt Sebastian Heider trotzdem noch. Für die Zukunft hat er noch viele Ideen.