Innenstadt. . Marc Berntßen und Sebastian Heider eröffnen heute. Der eine hat weitreichende Gastronomie-Erfahrung, der andere ein Händchen fürs Interieur

Das Café an der Wallstraße ist noch ganz jung und schon ein „Evergreen“ – so steht es zumindest im Schaufenster. In der ehemaligen gleichnamigen Boutique wird ab heute Kaffee ausgeschenkt, außerdem werden Kuchen und andere Kleinigkeiten serviert.

Die beiden hatten schon lange die Idee, ein eigenes Café zu gründen.
Die beiden hatten schon lange die Idee, ein eigenes Café zu gründen. © Lars Fröhlich

„Ich wohne in der Nachbarschaft, die Dame hat immer mal wieder Pakete für mich angenommen, und ehrlich gesagt war ich schon lange auf den Laden scharf“, verrät Sebastian Heider. In Erinnerung an die Vorgängerin und wegen der schönen Schrift im Schaufenster ist „Evergreen“ geblieben. Der 31-Jährige hat bei der Café-Kette „Woyton’s“ eine Ausbildung zum Systemgastronomen gemacht. In dieser Zeit hat er sich ständig weiter gebildet und auch in Afrika und Asien einige Kaffeeplantagen besucht.

Später war er dann Barista im „Fino“ oder versorgte Menschen in Duisburgs erstem Kaffee-Drive-In „La Cup“ mit kleinen Schwarzen oder Milchkaffee. „Wenn man so lange in der Gastronomie ist, träumt man auch von einem eigenen Laden“, erklärt Heider.

Marc Berntßen hat ein Händchen für Interieur. An den Wänden und auf den Tischen finden sich viele goldene Töne.
Marc Berntßen hat ein Händchen für Interieur. An den Wänden und auf den Tischen finden sich viele goldene Töne. © Lars Fröhlich

Er und sein Kompagnon Marc Berntßen kennen sich denn auch aus einem Café. „Ich war Kunde, er war Barista“, erinnert sich Berntßen. Schnell waren sie sich sympathisch. Beide sind viel gereist und haben schon lange davon geträumt, etwas gemeinsames auf die Beine zu stellen. Nun hat es gepasst oder wie Berntßen sagt: „Es schließt sich ein Kreis.“ Der 44-Jährige war oft als Messebauer und Farbberater im Einsatz. „Wir möchten den Leuten eine Wohlfühl-Oase bieten. Ich bin ein Gefühlsmensch“, sagt er. Dunkelgrüne Wände, goldene Deko, filigrane Leuchter und ein Tisch, der aussieht wie die Front eines Traktors: Ideen für die Einrichtung hat er auf Reisen nach Barcelona und in andere europäische Metropolen gesammelt. Gefällt den Besuchern das Interieur, können sie Kissen, Möbel und andere Deko-Artikel direkt kaufen.

Bis zu 20 Gäste haben Platz. Die Wallstraße gefällt den beiden Café-Betreibern besonders gut – sie sind Nachbarn
Bis zu 20 Gäste haben Platz. Die Wallstraße gefällt den beiden Café-Betreibern besonders gut – sie sind Nachbarn © Lars Fröhlich

„Es wird eine kleine Karte geben, vielleicht mit Tortilla oder Bowls, die sind ja gerade angesagt. Zum Frühstück gibt es selbst gemachtes Müsli“, erklärt Sebastian Heider. „Irgendwann sollen die Leute hier ihr Croissant zerreißen und genießen wie in Frankreich“, schwebt Marc Berntßen vor. Obwohl er viel gereist ist, ist er ein Lokalpatriot durch und durch. Die Wallstraße haben sie sich bewusst ausgesucht, weil sich die Straße gut entwickelt habe. Draußen stehen ein paar Tische, im hinteren Bereich gibt es eine Terrasse. Geöffnet wird montags bis samstags von 8 Uhr bis 19 Uhr. Sonntag ist Ruhetag. Zusätzlich soll die eine oder andere Veranstaltung angeboten werden. „Wir starten jetzt und alles andere entwickelt sich. Das ist Karma“, sind sich die beiden einig.

>>>Wachmacher kommt direkt aus Kolumbien

„Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den anderen Cafés, sondern wollen die Straße weiter beleben“, erklärt Sebastian Heider mit Blick auf das Pollok. Im Gegenteil: Er findet, dass die Stadt auch noch mehr Angebote vertragen könnte. Als Spezialität schenkt der Barista „Cascara“ aus. Dabei handelt es sich um einen Aufguss, der nicht aus der Kaffeebohne, sondern aus den Schalen der Kaffeekirsche gewonnen wird. Angeboten wird der Wachmacher aus Kolumbien solo oder als Schorle in Kombination mit Maracuja oder Granatapfel-Minze.
Nähere Informationen über das neue Café an der Wallstraße gibt’s im Internet auf der Seite www.cafe-evergreen.de.