Duisburg. Das Tierheim in Duisburg erlebt keine Abgabewelle von Corona-Tieren. Probleme gibt es mit Katzen – und extrem falsch eingeschätzter Tierliebe.
Die von Tierschützern befürchtete und von einigen Tierheimen im Ruhrgebiet bestätigte Abgabewelle von „Corona-Tieren“ ist in Duisburg bislang ausgeblieben. Das teilt das Tierschutzzentrum Duisburg, das das städtische Tierheim betreibt, auf Nachfrage der Redaktion mit. Probleme bleiben indes dadurch nicht aus.
„Dass vermehrt durch Corona angeschaffte Tiere wieder abgegeben werden, können wir nicht bestätigen“, sagt Norma Puchstein, Vorsitzende des Tierschutzzentrums. Zwar habe es in jüngster Vergangenheit viele Fundtiere gegeben, doch in vielen Fällen konnten Hund, Katze und Co. in ihre Familien zurückgeführt werden.
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Tierheim Duisburg: gute Vermittlungsquote während Corona
Gerade die Vermittlung von Tierheimtieren in ein passendes „Zuhause-für-immer“ habe in den vergangenen Wochen und Monaten „sehr gut“ funktioniert, erklärt Puchstein. Und das, obwohl Besuche im Tierheim seit März 2020 nicht möglich sind und Tiervermittlungen derzeit nur nach fest vereinbarten Terminen stattfinden.
Doch das hatte bei der Vermittlung von Heimtieren auch Vorteile, so Puchstein: Die Pfleger und Pflegerinnen konnten sich intensiv Zeit für die Interessenten nehmen und ganz genau hinschauen, wenn es um die Frage geht, wo die oft vom Schicksal gebeutelten Wesen in Zukunft zuhause sein werden. Durch die Betreuung und etwa mehr Zeit für ausgiebige Testspaziergänge sei die Vermittlungsquote trotz weniger Publikumsverkehr im Tierheim auf einem hohen Niveau geblieben.
Viele Katzen und Probleme mit Animal Hoarding
Ein Problem sei derzeit aber der hohe Bestand an Katzen mit 140 Tieren. „Viele befinden sich noch in Quarantäne“, sagt Puchstein. Einige seien trächtig ins Tierheim gekommen. Doch nicht jede freilaufende Katze benötige auch menschliche Hilfe. Immer wieder kommt es vor, so Puchstein, dass Katzen, die eigentlich eine Familie haben, als Fundtier gemeldet werden.
Ein weiteres Problem sei in Einzelfällen extrem falsch „eingeschätzte Tierliebe“, sagt Puchstein. Sogenannte Fälle von Animal Hoarding, so der englische Fachbegriff für das Phänomen, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, aber nicht mehr angemessen versorgen können, habe es auch in Duisburg gegeben.
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Der Halter ist dabei nur eingeschränkt in der Lage zu erkennen, dass es den Tieren in seiner Obhut schlecht geht. Es ist dann die Aufgabe des Tierheims, die Ängste der zum Teil verhaltensauffälligen Tiere zu nehmen. So seien im vergangenen Jahr etwa 70 Hamster aus einer Wohnung im Duisburger Norden gerettet worden. Aktuell hat das Tierheim 12 Hunde in seiner Obhut, die aus einer Wohnung stammen. „Die Tiere befinden sich noch nicht in der Vermittlung“, so Puchstein. Derzeit sind die Hunde in Quarantäne und werden medizinisch versorgt, gechipt und geimpft.