Duisburg. An der Katholischen Grundschule in Neudorf hängt der Haussegen schief - Eltern und Schulleitung streiten via offener Briefe. Petition gestartet.
Die Konflikte an der Katholischen Grundschule Grabenstraße in Duisburg-Neudorf werden weiter öffentlich ausgetragen. Nach der Demonstration von Eltern und Schülern vor der Schule hat Schulleiterin Simone Metz-Kuczkowski jetzt einen offenen Brief auf der Webseite der Schule veröffentlicht.
Sie will demnach konstruktive Prozesse anstoßen, um „wieder ein lern- und entwicklungsförderliches Klima und eine gute Zusammenarbeit aller an unserer Schule zu erreichen“. Mit Unterstützung von außen wolle sie die Situation an der Schule analysieren, um „Wege für tragfähige Lösungen zu finden“.
Immerhin sei für das kommende Schuljahr sichergestellt, dass die Mindeststundenzahl abgedeckt werde. Jede Klasse habe eine grundständig ausgebildete Lehrerin als Klassenleitung.
Schulpflegschaft der Duisburger Grundschule beklagt mangelnde Einsicht
Im Namen der 16 Klassenpflegschaftsvorsitzenden hat die Schulpflegschaft eine Online-Petition gestartet. An NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer gerichtet, schreiben Sie: „Wir Eltern der KGS Grabenstraße sind unzufrieden und verzweifelt!“ In ihrem offenen Brief beklagen sie zudem eine mangelnde Einsicht für das eigene Zutun zur Situation an der Schule.
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Die Pflegschaft sowie engagierte Eltern hätten sich schon länger ein Gespräch unter Einschaltung einer schulpsychologischen Beraterin gewünscht, das habe die Schulleitung und die Schulaufsicht jedoch abgelehnt.
Die Bezirksregierung hatte auf Anfrage erklärt, dass sie keinen Anlass sehe, in die Dienstgeschäfte der Schulleitung einzugreifen. Stattdessen solle in den Sommerferien ein „konstruktiver Austausch“ erörtert werden.
Pfarrer Christian Schulte schaltet sich ein
Schulleiterin Metz-Kuczkowski war bei der Verabschiedung der beiden vierten Klassen und der drei Lehrerinnen am Freitag nicht anwesend, berichten Eltern, die vor Ort waren. Pfarrer Christian Schulte hat am letzten Schultag den traditionellen Abschiedsgottesdienst gehalten. „Es ist natürlich schade, wenn Lehrerinnen, die teilweise viele Jahre an der Schule waren, gar keinen Abschied bekommen“, bedauert er. Mit Sorge müsse er feststellen „dass da was kaputt gegangen ist.“
Am Dienstag hatten 250 Eltern und Kinder vor Unterrichtsbeginn demonstriert und eine neue Schulleitung gefordert. Kritisiert wird, dass seit Jahren viele Lehrer die Schule verlassen und die Kinder keine Kontinuität und Verlässlichkeit erleben würden. Schulte hatte ebenfalls teilgenommen, „um mal die Fakten darzustellen und für die Eltern und Kinder Position zu beziehen. Die Aktion war wichtig vor den Ferien.“
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Wenn es nun Gesprächsangebote gebe, sollten diese auch wahr genommen werden. Für ihn ist es dabei nicht nur wichtig, nach vorne zu schauen, sondern auch Vorkommnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Schulte betont aber auch: „Wir haben disziplinarisch keinen Zugriff als Kirche. Das ist anders als bei einem Kindergarten.“
Katholische Religionslehrerinnen seien vom Bistum entsendet, ansonsten handele es sich um eine städtische Schule.