Duisburg-Walsum. Um Schulkinder und Anwohner zu schützen, soll in Walsum an neuen Stellen Tempo 30 eingeführt werden. Diese Straßen sind betroffen.

Wenn es nach der Bezirksvertretung Walsum geht, wird Tempo 30 auf wichtigen Straßen im Stadtbezirk künftig häufiger ausgewiesen. Keine Gegenstimmen gab es dort jüngst für drei SPD-Anträge, die die Aldenrader Straße, die Dittfeldstraße, die Fahrner Straße und die Schulstraße betrafen. Die Fachleute bei der Stadt wurden damit beauftragt, die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit an diesen Stellen zu prüfen.

Denn Tempo 30 darf von der Straßenverkehrsbehörde nicht willkürlich angeordnet werden. Die gesetzliche Höchstgeschwindigkeit in geschlossener Ortschaft beträgt 50 Kilometer pro Stunde. Ausnahmen davon sind nur zulässig, um gefährdete Gruppen von Verkehrsteilnehmern zu schützen, Kinder etwa oder alte Menschen, ferner an Unfallschwerpunkten oder aus Gründen des Lärmschutzes. Kann kein solcher Grund sachlich belegt werden, dann könnten sich Autofahrer, die Tempo 30 überschritten haben, mit Erfolg gegen entsprechende Verwarnungen vor Gericht wehren.

Besserer Schutz für Schulkinder in Walsum

Auf der Aldenrader Straße hält es die SPD für wichtig, den heutigen Tempo-30-Bereich in Höhe der Realschule Fahrn bis zur Goebenstraße zu verlängern. Dadurch soll die Verkehrssicherheit für die Schülerinnen und Schüler verbessert werden.

Im Fall der Dittfeldstraße ist es der wachsende Lkw-Verkehr, der den Sozialdemokraten Sorgen bereitet. Damit greifen sie Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern auf. Zwischen den Einmündungen von Schulstraße und Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße soll Tempo 30 vorgeschrieben werden, aus dem gleichen Grund auch auf der Schulstraße zwischen Dittfeld- und Römerstraße.

CDU Walsum kritisiert Stadtplaner

Ratsherr Elmar Klein (CDU) merkte in der Bezirksvertretung an, jetzt räche es sich, dass es für die Ansiedlung von Logport VI am Rhein keinen Bebauungsplan gebe. Ein Bebauungsplan könnte nicht ohne ausführliches Verkehrsgutachten beschlossen werden, das die verkehrlichen Auswirkungen einer Ansiedlung aufzeigt. „Die ganze Schulstraße und die Römerstraße werden noch folgen“, prophezeite er, wenn erst die neue Umgehungsstraße von Marxloh bis Fahrn fertig sei.

Wie berichtet, wurde wegen der Neuansiedlungen auf Logport VI bereits auf Teilen der Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße und Dr.-Hans-Bökckler-Straße die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer reduziert. Mehrere Walsumer berichten jedoch gegenüber der Redaktion, dass immer noch viele Verkehrsteilnehmer dieses Tempolimit überschreiten würden.

Tempo 30 auf Fahrner Straße auch in Hamborn ein Thema

Schließlich soll im Fall der Fahrner Straße geprüft werden, ob sie durchgehend mit Tempo 30 ausgeschildert werden kann. Die Begründung ist hier, dass der Verkehrslärm hoch sei und parkende Autos das Unfallrisiko erhöhen würden. Bezirksvertreter Peter Rosinski (Junges Duisburg) beantragte im Rahmen der Sitzung zudem, die Fachleute sollten schwerpunktmäßig prüfen, ob das Parken auf der Straße nicht neu geordnet werden könnte. Ziel müsse sein, dadurch Tempo 30 wieder überflüssig zu machen. Bezirksbürgermeister Georg Salomon (SPD) brachte in diesem Zusammenhang Parkbuchten ins Spiel.

Die Verkehrssituation auf der Fahrner Straße hatte zuletzt schon die Hamborner Lokalpolitik beschäftigt - der südliche Teil der Straße gehört zum Nachbarbezirk, genauer zum Stadtteil Röttgersbach. Auch dort will die SPD eine Tempo-30-Regelung erwirken.