Duisburg. Nach 54 Jahren ist mit dem Umzug von Kifaru die Nashorn-Zeit im Zoo Duisburg beendet. Wie der Abschied verlief und was mit dem Areal passiert.

Nach mehreren Monaten intensiver Planung hat Nashornbulle Kifaru den Zoo Duisburg verlassen. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für Breitmaulnashörner machte sich Schwergewicht Kifaru in der vergangenen Woche auf den Weg in den italienischen Safaripark Fasano, wie der Zoo auf seiner Facebook-Seite mitteilt.

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Der Umzug sei eine „logistische Herausforderung“ gewesen, teilt der Zoo mit. Am Tag vor der Abreise traf Kifarus Umzugsunternehmen am Kaiserberg ein. Die auf Großtiertransporte spezialisierte Firma brachte neben einem Tieflader auch die rund sechs Meter lange, bei Bedarf beheizbare Umzugskiste mit einem Leergewicht von etwa fünf Tonnen mit.

Zoo Duisburg: Der Transport von Kifaru – Verladen mittels Kran

„In den frühen Morgenstunden wurde der für Nashorntransporte umgebaute Überseecontainer mit einem Kran auf den bereitgestellten Schlepper des Technischen Hilfswerkes (THW) umgeladen“, informiert der Zoo. Das war nötig, denn der Tieflader hätte aufgrund seiner Maße nicht zum Nashorngehege fahren können.

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Vor dem Nashornhaus wurde Kifarus Reiseunterkunft mittels Kran platziert. Frisches Heu und das gute Zureden der Tierpfleger lockten den knapp zwei Tonnen schweren Koloss hinein. „In Zeitlupe ging es kurze Zeit später empor, der Container samt Nashorn wurde auf dem bereitstehenden Schlepper abgesetzt, der sich im Anschluss auf den Weg zum Tieflader auf dem Zooparkplatz machte.“

Kifaru aus dem Zoo Duisburg: 1820 Kilometer bis ins neue Zuhause

Dort angekommen, wurde der fahrbare Untersatz letztmals getauscht und der Transportcontainer mit Fingerspitzengefühl auf den Tieflader des Tiertransportunternehmens gesetzt. Dann machte sich das Gespann auf die Reise Richtung Italien, wo Kifaru laut Zooangaben zwei Tage später und am vergangenen Freitag wohlbehalten angekommen ist. Von Duisburg ist der Park in Apulien rund 1820 Kilometer entfernt.

Eine logistische Herausforderung für den Zoo Duisburg: Mit einem Kran wird der Transportcontainer mit Fingerspitzengefühl auf den Tieflader des Tiertransportunternehmens gesetzt.
Eine logistische Herausforderung für den Zoo Duisburg: Mit einem Kran wird der Transportcontainer mit Fingerspitzengefühl auf den Tieflader des Tiertransportunternehmens gesetzt. © Zoo Duisburg

„Ein neuer Freund ist angekommen“, hat auch der Safaripark Fasano bereits freudig in sozialen Medien verkündet. Kifaru sei ein „kräftiger und neugieriger großer Junge“, schreiben die Zooverantwortlichen. Unter den wachsamen Auge der Pfleger habe er schon seine ersten Schritte in seinem neuen Zuhause gemacht. Ein erstes Foto einer Userin, die den Koloss erblickt hat, zeigt Kifaru mit Antilopen in einem Safari-Bereich.

Nashornhaltung hatte im Zoo Duisburg eine lange Tradition

Mit der Abgabe von Kifaru endet die Nashornhaltung in Duisburg. Der fast zwei Tonnen schwere Grasfresser kam 2014 aus dem Augsburger Tierpark an den Kaiserberg und war das dritte Südliche Breitmaulnashorn der Zoogeschichte. Anders als zuletzt Bulle Kifaru, der in einem abgetrennten Bereich lebte, verbrachten seine Vorgänger, die Nashorndame Nongoma und Bulle Hluti, die Zeit am Kaiserberg gemeinsam mit Steppenzebras auf der Außenanlage des Afrikanum.

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Doch 2014 musste Nongoma nach 46 Jahren im Zoo Duisburg wegen Altersbeschwerden eingeschläfert werden. Sie wurde fast 50 Jahre alt und hatte damit die Lebenserwartung von Breitmaulnashörnern um fünf Jahre übertroffen. Bulle Hluti verstarb bereits zwei Jahre zuvor, ebenfalls in sehr hohem Alter.

Der Zoo Duisburg hat indes auch verkündet, wie das Areal der Nashörner zukünftig genutzt werden soll: Mit dem Abschied wird die angrenzende Zebraanlage erweitert.

Ein Bild aus dem Jahr 2011: Eine Erinnerung an Nashornbulle Hluti im Zoo Duisburg. 2012 verstarb das Tier im sehr hohen Alter im Tierpark am Kaiserberg.
Ein Bild aus dem Jahr 2011: Eine Erinnerung an Nashornbulle Hluti im Zoo Duisburg. 2012 verstarb das Tier im sehr hohen Alter im Tierpark am Kaiserberg. © WAZ FotoPool | Stephan Eickershoff