Duisburg. Warum nun viele Duisburger für ihre neuen türkischen Pässe einen Termin beim Ausländeramt benötigen und die Behörde hoffnungslos überlastet ist.
Weil Bürger mit türkischen Pass neue Reisepapiere bekommen, sieht sich das Duisburger Ausländeramt einem Ansturm von Antragstellern in Hamborn und am Sittardsberg in Buchholz ausgesetzt. Die Wartezeiten betragen derzeit rund vier Monate – mindestens. Reisen in die Türkei, so die Behörde, seien aber auch ohne rechtzeitige Bearbeitung möglich.
Anlass der Antragsflut ist der fälschungssichere ePass, den die türkischen Behörden im Jahr 2010 eingeführt haben. In diesem und dem folgenden Jahr 2011 mussten sich alle türkischen Staatsangehörigen den neuen Pass mit einer regelmäßigen Gültigkeit von zehn Jahren ausstellen lassen.
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Türkische Pässe vieler Duisburger verlieren in diesem Jahr ihre Gültigkeit
Die Folge: In diesem Jahr verlieren besonders viele türkische Pässe ihre Gültigkeit. Duisburger mit einer Niederlassungserlaubnis müssen die Ausstellung eines neuen elektronischen Aufenthaltstitels bei der Ausländerbehörde und den Übertrag in ihren neuen Pass beantragen. Für die Übertragung der Niederlassungserlaubnis ist ein Termin bei der Ausländerbehörde erforderlich. „Das führt zu einer extremen Terminverdichtung im Ausländeramt“, bestätigt Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Anfrage der Redaktion.
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Die Niederlassungserlaubnis für ausländische Staatsbürger in Deutschland ist immer unbefristet, die Gültigkeit ist allerdings an der Laufzeit des Passes gekoppelt, erklärt die Behörde. „Ohne den Übertrag hat der Inhaber im Inland aber keinerlei Nachteile, lediglich Reisen ins Ausland sind schwierig.“ Das Ausländeramt verweist darauf, dass derzeit noch immer aufgrund der Corona-Pandemie von nicht notwendigen Reisen abgeraten werde.
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Ausländeramt: Reise mit altem Pass in die Türkei ist möglich
Viele türkische Staatsbürger in Duisburg versuchen dennoch, rechtzeitig vor Beginn der Sommerferien einen Termin für die Übertragung ihrer Titel in den neuen Pass zu bekommen – zumeist vergeblich. „Allerdings führt eine Flugreise in die Türkei mit dem alten Pass, der alten Niederlassungserlaubnis sowie dem neuen Pass unseres Wissens noch nie zu Problemen“, beschwichtigt die Ausländerbehörde.
Die Unsicherheit ist dennoch groß, weil die personell seit Jahren hoffnungslos unterbesetzte Behörde telefonisch nicht erreichbar ist und auch auf Nachfragen E-Mails nur mit einer automatisierten Empfangsbestätigung reagiert. Kommunalpolitiker mit Migrationshintergrund berichten von zahlreichen Bitte um Unterstützung, die sie erreichen. „Mein Telefon steht nicht mehr still“, sagt Mirze Edis (Linke).