Duisburg/Oberhausen. Das Landgericht hat einen Oberhausener (25) zu Gefängnis verurteilt. Mehrfach misshandelte er seine Lebensgefährtin in Duisburg.

Über die Beziehung eines jungen Paares aus Duisburg und Oberhausen hatte der Vater des Angeklagten bereits am ersten Verhandlungstag das moralische Urteil gefällt: „Ich weiß nicht, ob die eine Beziehung oder einen Krieg geführt haben“, so der Zeuge. Das strafrechtliche Urteil fällte nach dreimonatiger Verfahrensdauer das Landgericht am König-Heinrich-Platz: Ein 25 Jahre alter Oberhausener muss für zwei Jahre hinter Gitter.

Dem Angeklagten waren knapp ein Dutzend Straftaten vorgeworfen worden. In nicht weniger als acht Fällen soll er seine Duisburger Lebensgefährtin misshandelt haben. Von brutalen Übergriffen mit Schlägen und Tritten, von stundenlanger Misshandlung in Form von Schlägen mit einem Gürtel und von einer im Nacken ausgedrückten Zigarette war zu Beginn der Hauptverhandlung Mitte Februar die Rede gewesen.

Duisburgerin zog es trotz allem zum Angeklagten

Zudem wurde dem 25-Jährigen vorgeworfen, auch den einjährigen Sohn seiner zunächst in Meiderich lebenden Freundin geschlagen haben. Und er soll die Frau, die sich trotz allem nicht von ihm trennte und sogar nach Oberhausen umzog, womit sie dem angeblichen Täter noch näher war, bei zwei Gelegenheiten vergewaltigt haben.

Von all dem blieb im Urteil nicht viel übrig. Die Strafkammer sah nur eine einfache und eine gefährliche Körperverletzung als erwiesen an. So widersprüchlich die Beziehung des Paares gewesen war, so widersprüchlich waren offenbar auch die Angaben der Hauptbelastungszeugin vor Gericht.

Zu Lasten des Angeklagten wirkten sich allerdings Vorstrafen aus. Deshalb sah die Kammer keine Möglichkeit mehr, die Strafe noch einmal zur Bewährung auszusetzen. Obendrein muss der Angeklagte 1500 Euro Schmerzensgeld an die Geschädigte zahlen.