Duisburg. Er soll Zigaretten auf ihrem Nacken ausgedrückt und sie vergewaltigt haben: Oberhausener steht nach Übergriffen auf Duisburgerin vor Gericht.

Der Prozessauftakt vor dem Landgericht offenbarte, dass die Anklageschrift wohl längst nicht alle traurigen und brutalen Details erfasst, die einer jungen Duisburgerin widerfahren sein sollen. Immer wieder soll ihr Lebensgefährte sie geschlagen, getreten und vergewaltigt haben. Auch den einjährigen Sohn der Frau soll der 25-Jährige aus Oberhausen brutal misshandelt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann acht Fälle von Körperverletzung, zwei Vergewaltigungen und die Misshandlung eines Schutzbefohlenen vor.

Im April 2019 soll er den einjährigen Sohn seiner Freundin in deren Wohnung in Meiderich mehrfach so heftig geschlagen haben, dass das Kind mit Verdacht auf einen Schädelbruch ins Krankenhaus kam. Dort stellten die Ärzte unter den furchtbaren Schwellungen im Gesicht des Kleinkindes zwar keinen Bruch, aber schwere Prellungen fest.

Prozess in Duisburg: 25-Jähriger soll Freundin auch vergewaltigt haben

Bis zum März 2020 soll die Lebensgefährtin des Mannes immer wieder brutalen Attacken ausgesetzt gewesen sein. Unter anderem soll er sie im August 2019 in ihrer Meidericher Wohnung zwei Stunden lang mit einem Gürtel geschlagen haben. Trotz der Misshandlungen gegen sie und ihr Kind soll die Frau nicht die Kraft aufgebracht haben, sich vom Angeklagten zu trennen. Sie suchte sich stattdessen eine Wohnung in Oberhausen, in der sie dem in der Innenstadt lebenden Mann noch näher war. Auch dort soll der Angeklagte sie bei mehreren Gelegenheiten niedergeschlagen und getreten haben. In einem Fall soll er sogar eine Schlafzimmertür aus der Verankerung gerissen und in Richtung der Frau geworfen haben. Bei einem anderen Vorfall soll er eine brennende Zigarette in ihrem Nacken ausgedrückt haben.

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Bei zwei Gelegenheiten soll der Angeklagte sein Opfer auch vergewaltigt haben. Bei einem dieser Vorfälle soll er zunächst Pfefferspray versprüht und es ausgenutzt haben, dass die Geschädigte kaum noch zur Gegenwehr fähig war. Seit August vergangenen Jahres sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Die Verteidiger kündigten an, ihr Mandant wolle sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Anklage äußern. Wetterbedingt habe man keine Gelegenheit gefunden, eine schriftlich vorbereitete Einlassung noch einmal mit dem Angeklagten durchzusprechen.

Bis Mitte März sind fünf weitere Verhandlungstage geplant. Der Vater des 25-Jährigen war im Zeugenstand bemüht „niemanden zu ent- oder zu belasten“. In der Beziehung „gibt es keinen Täter und kein Opfer“. Sein Sohn sei durch Messerstiche verletzt worden. „Ich weiß nicht, ob die eine Beziehung oder Krieg geführt haben.“