Duisburg. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist binnen neun Tagen von 239,8 auf 152,8 gesunken. Es gibt mehrere Gründe, warum die Neu-infektionsrate weiter fallen wird.

Ein Vorteil der Bundes-Notbremse: Die Grenzwerte bieten Planbarkeit. Ein Beispiel: Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Stadt an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 165 liegt, kann an den Schulen am Montag darauf Wechselunterricht beginnen. Weitestgehend vorhersehbar ist auch: Der Duisburger Inzidenzwert (25. April: 239,8; 4. Mai: 152,8) wird – von möglichen Tagesausreißern abgesehen – in den kommenden Tagen und Wochen weiter sinken.

Für diese Vorhersage braucht man nicht mal den Superrechner, wie ihn die Wissenschaftler der Uni Osnabrück und des Forschungszentrums Jülich einsetzen. Ihr Modell prognostiziert bis Sonntag „eine Tendenz von fallenden Infektionszahlen mit einer Wahrscheinlichkeit von größer 75 Prozent“. Es gibt einfache Gründe, warum sich (zumindest absehbar) immer weniger Duisburger anstecken werden:

Corona in Duisburg: Immer weniger Duisburger können sich anstecken

■ Die Zahl der Geimpften steigt rasant: Bis Sonntag waren in der 500.000-Einwohner-Stadt 155.310 Impfdosen injiziert worden, allein bis Dienstagabend kamen 4470 Pikse hinzu. Den kompletten Impfschutz haben in Duisburg 35.456 Personen erhalten. Laut Biontech/Pfizer sind Ansteckungen bei vollständig Geimpften bis zu 90 Prozent seltener. Und die Universität Oxford berichtet, Comirnaty (Biontech) und Vaxzevria (Astrazeneca) schützen nach der ersten Dosis knapp zwei Drittel der Geimpften vor Ansteckungen. Derart immunisiert wurden in Duisburg bereits mehr als 124.000 Personen, darunter auch Auswärtige, die hier arbeiten.

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■ Wie in Köln dürften zudem auch in Duisburg mobile Impfteams bald in Hotspots ausrücken, um Bewohner ärmerer Stadtteile zu impfen. Das dürfte die Duisburger Inzidenz besonders stark drücken.

■ Über die Geimpften hinaus haben aktuell tausende weitere Duisburger ein geringeres Risiko: Überstandene SARS-CoV-2-Infektionen schützen mindestens vier, fünf Monate vor einer Neuinfektion. Allein seit Januar wurden etwa 12.000 positiv getestete Duisburger gemeldet. Vorerst immun sind auch all jene, deren Fälle wegen milder oder asymptomatischer Verläufe unentdeckt blieben. Zur Einordnung: In der zweiten Welle waren etwa in Bayern laut einer Studie des Helmholtz Zentrums München drei- bis viermal mehr Kinder zwischen vier und zehn Jahren infiziert, als über PCR-Tests erfasst.

■ Inzwischen gibt es aber auch in Duisburg wöchentlich tausende Gratis-Schnelltests. Diese helfen, asymptomatische Infektionen zu entdecken und Infektionsketten früher zu unterbrechen. In den vergangenen drei Wochen zählte allein die Stadt jeweils zwischen 47.000 und 58.000 Corona-Tests. Hinzu kommen täglich tausende in Praxen, Firmen und privaten Haushalten. Das Dunkelfeld schrumpft.

■ Die Bundes-Notbremse gilt erst seit dem 24. April. Die Effekte der Ausgangssperre und der verschärften Kontaktbeschränkungen werden in der Inzidenzkurve jetzt erst sichtbar.