Duisburg. Die Corona-Regeln vor den Moscheen in Marxloh und Meiderich werden nach Ansicht von Stadt und Polizei eingehalten. Kontrollen wurden kritisiert.

Kontrollieren Ordnungsamt und Polizei trotz hoher Inzidenzwerte im Umfeld der Ditib-Moscheen in Marxloh und Obermeiderich nicht ausreichend die Corona-Vorschriften? In zwei Fällen haben Duisburger den Eindruck. Polizei und Ordnungsamt widersprechen.

Ein Leser, der seinen Namen nicht nennen möchte, schickte der Redaktion ein Foto, aufgenommen vor der Marxloher Moschee. Darauf sind Menschen zu sehen, die recht eng beieinander stehen, zum Teil ohne Maske. Das Foto stammt wohl von einer Trauerfeier.

Dem Duisburger Ordnungsamt sind keine Versammlungen vor der Moschee bekannt

Die Duisburger Polizei schickt der Redaktion ihrerseits ein Foto, auf dem Teilnehmer des Freitagsgebets vor der Merkez-Moschee warten, mit Abstand und Maske. „Unser Eindruck ist, dass die Freitagsgebete gut gelaufen sind bisher“, heißt es auf Anfrage dieser Zeitung von der Polizei. „Die Kontaktbeamten für muslimische Institutionen stehen regelmäßig in Kontakt mit den Gemeinden und erklären die Corona-Verordnungen. Diese werden auch umgesetzt“, versichert eine Polizeisprecherin.

So sah es vor einem Freitagsgebet vor der Ditib-Moschee in Duisburg Marxloh aus. Die Gläubigen warten mit Abstand und Maske. Das Foto stammt von der Duisburger Polizei.
So sah es vor einem Freitagsgebet vor der Ditib-Moschee in Duisburg Marxloh aus. Die Gläubigen warten mit Abstand und Maske. Das Foto stammt von der Duisburger Polizei. © Polizei

Das Ordnungsamt bestätigt die Erfahrungen: „Weder direkt vor der Moschee noch im näheren Umfeld konnten bisher bei Kontrollen größere Menschenansammlungen oder sonstige Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung festgestellt werden.“

250 statt ansonsten 800 Muslime beten zusammen

Die Trauerfeier, die der Leser fotografiert hat, sei ihrer Kenntnis nach der einzige Fall einer größeren Gruppenbildung vor der Moschee gewesen, sagt Hülya Ceylan von der Merkez-Moschee. Grundsätzlich achte die Gemeinde sehr strikt auf die Einhaltung der Corona-Regeln, sagt Ceylan. Und das Ordnungsamt kontrolliere dies jede Woche.

In der Ditib-Moschee in Marxloh beten Gläubige auch im Lockdown gemeinsam, weil hier die Abstandsregeln eingehalten werden können. Am Freitagsgebet dürfen derzeit 250 statt sonst 800 Gläubige teilnehmen. Dabei werde das Hygienekonzept des Koordinationsrats der Muslime umgesetzt: Abstand und Maske auch während der Gebete, alle müssen sich registrieren. Bisher habe man die Kontaktnachverfolgung nicht benötigt. „Zum Glück war keiner der Besucher infiziert“, sagt Hülya Ceylan. Sie lädt jeden Interessierten dazu ein, sich selbst ein Bild zu machen: „Wir haben nichts zu verbergen“.

Gruppen von Männern vor der Moschee an der Brückelstraße nach 23 Uhr

Zu Unmut hat ein Vorfall vor der Moschee an der Brückelstraße in Obermeiderich geführt. Zahlreiche Männer sollen dort nach dem Nachtgebet gegen 23 Uhr zusammengestanden haben. Ein Anwohner der Vogesenstraße (Name der Redaktion bekannt) hat daraufhin die Meidericher Polizeiwache angerufen, um den Verstoß gegen die nächtliche Ausgangssperre ab 22 Uhr zu melden. Passiert sei nichts. Einen Einsatz hat die Meidericher Wache nicht notiert, wie die Nachfrage bei der Polizei ergab.

>>Maskenpflicht in Allgemeinverfügung verankert

In der Duisburger Allgemeinverfügung ist auch eine Vorgabe für das Verhalten unter anderem vor Kirchen und Moscheen verankert.

Vor den Ein- und Ausgängen von sakralen Räumen besteht demnach eine Maskenpflicht.