Duisburg. Was Autobahn Rheinland zur Ursache für den Schaden auf der Grunewaldbrücke der A59 in Duisburg und zu Lärm wegen des Provisoriums sagt.

Wegen der Behelfskonstruktion auf der Grunewaldbrücke der A 59 in Duisburg hat es zuletzt Lärmbeschwerden von Anwohnern gegeben. Dies betätigt Tobias Zoporowski, Sprecher der zuständigen Autobahn GmbH Rheinland. Nachdem die Autobahnmeisterei Duisburg am Donnerstagmorgen, 8. April, einen bis zu 15 Zentimeter breiter Spalt am Fahrbahnübergang entdeckt hatte, war die A 59 zunächst voll gesperrt. Seit Montag, 12. April, ist die Schadensstelle mit Metallplatten provisorisch abgedeckt worden und bei Tempo 40 wieder in beiden Richtungen befahrbar.

Mit Tempo 40- A 59 in Duisburg nach Schaden wieder befahrbar Durch die Geräusche beim Darüberfahren fühlten sich die Anwohner allerdings so gestört, dass sich die Autobahn GmbH Rheinland am Donnerstag, 22. April, zum Handeln gezwungen sah. „Wir haben die Verschraubungen der Konstruktion nachgezogen und sie mit Gummipuffern unterfüttert“, so Zoporowski. „Es sollte dort jetzt zumindest leiser sein – wenn nicht, werden wir uns weitere Maßnahmen überlegen müssen. Wir behalten das im Auge. Geräuschbelästigungen werden aber nie ganz zu vermeiden sein.“

Schaden auf A 59-Brücke in Duisburg: Autobahn Rheinland erklärt die Ursache

Der Sprecher kann darüber hinaus nun auch die Frage beantworten, warum sich der Spalt auf der Brücke überhaupt aufgetan hat. Er schiebt eine Erklärung vorweg. Demnach ermögliche die Fahrbahnübergangskonstruktion (Dehnfuge) „die spannungsfreie Längenänderung der Brücke“, so Zoporoski. „Diese Konstruktion aus Metall funktioniert wie eine Ziehharmonika. So soll einerseits die tägliche Belastung durch den Verkehr und anderseits die Ausdehnung des Bauwerks je nach Umgebungstemperatur abgefedert werden.“

Diese „Ziehharmonika“ sei im oberen Bereich aufgerissen. Eindringender Schmutz habe die Beweglichkeit der Bauteile auf Gleitlagern verringert beziehungsweise gehemmt und so Teile der Konstruktion zerstört. „Dadurch entstand ein offener Spalt“, so der Sprecher.

Auf diesem Foto wird noch deutlicher, wie gefährlich der Schaden auf der Grunewaldbrücke der A 59 in Duisburg etwa für Motorradfahrer hätte werden können.
Auf diesem Foto wird noch deutlicher, wie gefährlich der Schaden auf der Grunewaldbrücke der A 59 in Duisburg etwa für Motorradfahrer hätte werden können. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der betroffene Fahrbahnübergang der Grunewaldbrücke sei in der Vergangenheit schon mehrfach instandgesetzt worden. „Das ist bei einem derart komplexen Bauteil aber nichts Ungewöhnliches“, sagt Zoporowski.

Betroffener Fahrbahnübergang wurde noch im November 2020 überprüft

Zuletzt sei die Konstruktion im November 2020 inspiziert worden. „Der Zustand des Fahrbahnübergangs wurde bei dieser Überprüfung hinsichtlich der Dauerhaftigkeit und der Verkehrssicherheit noch als unkritisch eingeschätzt“, so der Sprecher. Die nun aufgetretenen Schäden seien zum Zeitpunkt dieser Untersuchung nicht erkennbar und auch nicht vorhersehbar gewesen.

Wann sie behoben werden, kann Zoporowski noch nicht konkret sagen. Es soll aber definitiv noch vor den Sommerferien losgehen. „Unsere Brückenbauexperten erarbeiten momentan ein Sanierungskonzept. Wir wollen uns Stück für Stück von der einen auf die andere Seite vorarbeiten. Auch bei der Instandsetzung sollen je Fahrtrichtung weiterhin zwei Behelfsfahrspuren aufrechterhalten bleiben.“

>> AUTOBAHN RHEINLAND: (STAND-) SICHERHEIT DER BRÜCKE NICHT GEFÄHRDET

  • Unabhängig vom Schaden am Fahrbahnübergang müssen sich die Verkehrsteilnehmer nach Angaben der Autobahn GmbH Rheinland über die (Stand-) Sicherheit der Grunewaldbrücke keine Sorgen machen. Sie ist 1016 Meter lang und wurde am 29. Oktober 1975 im Rahmen der Erweiterung der A 59 bis zur Wacholderstraße in Wanheimerort eröffnet.
  • Drei solcher Fahrbahnübergangskonstruktionen gibt es demnach insgesamt im Bereich der Niederlassung Rheinland.